Sie liebt einen Mann, der nun mit ihr ausgehen möchte. Was soll sie tun?

Frage:

Ich bitte euch um Hilfe. Ich liebe einen jungen Mann. Nun hat er mich gefragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte, aber ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll. Ich bin verwirrt, bitte helft mir.

 

Antwort:

Gepriesen sei Allah!

Erstens:          Wir freuen uns sehr, dass du uns um Rat gefragt hast, bevor du seiner Bitte nachgekommen bist. Wir wünschen dir all das, was wir auch unseren Töchtern und Schwestern wünschen. Schütze das wertvollste, was du hast und hüte dich vor der List des Teufels, die sich hinter dieser so genannten Liebe und hinter diesem Spaß verbergen.

Liebe Schwester, wir würden uns freuen, wenn auch du zu denen gehörst, die regelmäßig ihr Gebet verrichten, ihren Hidjab tragen, die Merkmale der Keuschheit und Bescheidenheit erworben haben und die Lehren des Islam einhalten, die den Status eines Menschen erheben und ihn reinigen.

Gleichzeitig wären wir auch sehr traurig darüber, wenn du das Gegenteil von dem bist, was wir erwähnt haben und wenn du zu denen gehörst, die der Teufeln ausgetrickst hat und somit zur Sünde und auch zur Bestrafung verführt hat, so dass du wie ein Lamm geworden bist, das zur Schlachtung geführt wird, ohne es wirklich zu merken.

Dies sind eine ernste Angelegenheit und kein Witz. Viele Mädchen sind leider diesen Weg gegangen und haben alles verloren. Danach bedauerten sie es, aber zu einem Zeitpunkt, als es bereits zu spät war.

Zweitens:       Es ist für eine Frau nicht zulässig eine Beziehung mit einem Mann einzugehen, der ein Fremder (Nicht-Maĥram) für sie ist, auch wenn ihre Absicht dabei ist, zu heiraten. Denn der erhabene Allah hat es beiden Geschlechtern verboten, allein mit einem Nicht-Maĥram des anderen Geschlechts zu sein. Sie dürfen sich weder die Hände schütteln noch den anderen anschauen, außer im Falle der Notwendigkeit, wie bei einem Heiratsantrag oder bei einer Zeugenaussage. Es ist auch verboten, dass eine Frau ihren Schmuck zur Schau stellt oder anderen Nicht-Maĥram Männern ihre „’Aurah“ aufdeckt. Sie darf auch nicht parfümiert zu den Männern hinausgehen oder zu ihnen gefügig sprechen. Diese Verbote werden durch Beweise aus dem Qur`ān und aus der Şunnah bekräftigt. Hierbei gibt es auch keine Ausnahmen für denjenigen, der die Absicht hat zu heiraten, auch dann nicht, wenn er bereits um die Hand der Frau angehalten hat. Denn ein Verlobter ist immer noch ein Nicht-Maĥram und somit ein Fremder für die Frau, bis die Eheschließung durchgeführt wird.

1.         Die Überlieferungen, die beweisen, dass es verboten (Ĥarām) ist, allein mit einer Nicht-Maĥram Frau zu sein, selbst wenn sie die eigene Verlobte ist, ist die Überlieferung von Buchārī (3006) und Muşlim (1341) über Ibn ’Abbāş, Allahs Wohlgefallen auf sie beide, der gehört hat, dass der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Ein Mann darf sich nicht allein mit einer Nicht-Maĥram Frau zurückziehen!"

Und der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte auch: „Kein Mann ist allein mit einer Nicht-Maĥram Frau, ohne dass der Teufel als Dritter anwesend ist." [Verzeichnet bei at-Tirmidhī (2165) und von al-Albānī als authentisch in Şaĥīĥ at-Tirmidhī gestuft.]

2.         Die Beweise, die darauf hinweisen, dass es für einen Mann Ĥarām ist, eine Frau anzusehen, ist unter anderem folgender Vers, wo darin der erhabene Allah gesagt hat: "Sag zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten. Das ist lauterer für sie. Gewiss, Allah ist Kundig dessen, was sie machen." [an-Nūr 24:30].

Außerdem überlieferte Muşlim (2159), dass Djarīr Ibn ’Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte: „Ich fragte den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, über einen zufälligen Blick und er befahl mir, meinen Blick abzuwenden."

Der zufällige Blick ist der, wenn er zufällig auf eine Frau fällt, ohne dass dies beabsichtigt wurde, so wie wenn ein Mann nach einer Straße sucht und sein Blick dabei zufällig auf eine Frau fällt.

Was eine Frau anbetrifft, so darf sie einen Mann nur dann ansehen, wenn kein Verlangen daran gebunden ist und wenn keine Gefahr der Fitnah davon ausgeht. Doch wenn sie ein Verlangen spürt oder eine Gefahr der Fitnah gegeben ist, dann ist es auch für sie verboten.

3.         Zu den Überlieferungen, die darauf hinweisen, dass es Ĥarām ist, die Hand einer Nicht-Maĥram Frau zu schütteln, gehören die folgenden Worte des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, wo darin er sagte: „Es wäre für einen von euch besser, er wäre mit einer eisernen Nadel auf seinem Kopf gestochen worden, als dass er eine Frau berührt, die für ihn nicht zulässig ist." [Dieser Ĥadīth von Ibn Ma’qil Yaşār wurde bei at-Tabarānī verzeichnet und von al-Albānī in seinem Şaĥīĥ al-Djāmi’ als authentisch gestuft (Nr. 5045). Die Sünde trifft in diesem Fall den Mann gleichermaßen wie die Frau.]

4.         Zu den Beweisen, die belegen, dass es für eine Frau Ĥarām ist, sich zur Schau zu stellen und ihren Schmuck vor Nicht-Maĥram Männern zu zeigen, ist der Ĥadīth von Abu Hurairah, Allahs Wohlgefallen auf ihn, der bei Muşlim (2128) verzeichnet ist und wo darin er sagte: „Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Unter den Leuten der Hölle gibt es zwei Typen, die ich niemals gesehen habe – die einen haben Peitschen wie den Schwanz eines Ochsen, mit denen sie Menschen schlagen. Die anderen sind Frauen, die bekleidet aber nackt sind. Sie wurden verführt (auf falsche Wege) und verführten andere. Ihr Haar ist hoch (gesteckt) wie die Höcker (von Kamelen). Diese Frauen werden das Paradies nicht betreten noch seinen Duft spüren obgleich er aus solch und solcher Entfernung wahrgenommen werden kann.““ [Verzeichnet bei Muşlim unter der Nr. 2128].

5.         Zu den Beweisen, die belegen, dass es für eine Frau Ĥarām ist, parfümiert hinauszugehen, so dass Nicht-Maĥram Männer ihren Duft riechen können, gehören die folgenden Worte des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, wo darin er sagte: „Jede Frau, die Parfum auflegt, dann unter den Leuten herumgeht, so dass diese ihren Duft riechen können, ist eine Ehebrecherin." [Verzeichnet bei an-Naşā'ī (5126), Abu Dāwūd (4173), at-Tirmidhī  (2786) und von al-Albānī in seinem Şaĥīĥ an-Naşā'ī als gut gestuft.]

6.         Zu den Beweisen, die belegen, dass es für eine Frau Ĥarām ist, gefügig zu den Männern zu sprechen, ist der folgende Vers des erhabenen Allahs: "O Frauen des Propheten, ihr seid nicht wie irgendeine von den (übrigen) Frauen. Wenn ihr gottesfürchtig seid, dann seid nicht unterwürfig im Reden, damit nicht derjenige, in dessen Herzen Krankheit ist, begehrlich wird, sondern sagt geziemende Worte." [al-Aĥzāb 33:32].

Wenn dieser Befehl für die Mütter der Gläubigen galt, die rein waren, dann gilt er umso mehr für andere Frauen.

Drittens:         Das, was als Liebe zwischen einem Mann und einer für ihn fremden Frau bezeichnet wird, beinhaltet zumindest eines dieser verbotenen Dinge, die wir oben erwähnt haben, wenn nicht alle. Möge Allah uns und dich vor allem Übel bewahren.

Was wir dir raten ist, dass du bei Allah bereust und dich vor Seinem Zorn und Seiner Bestrafung hütest. Breche sofort alle Verbindungen zu diesem Mann ab und halte den Gedanken von dir fern, ihn treffen zu wollen. Reagiere nicht auf seine Bitte dich ausführen zu wollen, im Gegenteil, breche jeglichen Kontakt zu ihm ab. Der Anfang des Übels ist, wenn dein Herz sich zu ihm hingezogen fühlt. Der Teufel wird dich dann allmählich dazu bringen, ihn sehen und mit ihm reden zu wollen, bis du dich völlig in ihm verliebst. Mache deshalb alles nicht noch schlimmer, indem du mit ihm sprichst oder dich sogar mit ihm triffst.

Denke daran, dass viele Katastrophen mit kleinen Schritten begonnen haben, sodass dann Dinge geschehen sind, die niemand vorher für möglich gehalten hatte. Wie oft schon hat eine junge Frau sich eingeredet, dass dieser Mann sie niemals enttäuschen wird, sodass sie ihm völlig vertraut hat. Das Ergebnis am Ende war dann, dass sie alles verloren hat. Dieser Wolf hat sich dann von ihr abgewandt, nachdem er sie mit dem Versprechen gelockt hatte, sie heiraten zu wollen. Doch nun auf einmal empfindet er nichts mehr für sie. Wie soll er ihr auch vertrauen können, wenn sie doch diejenige war, die sich auf eine Beziehung mit einem für sie fremden Mann eingelassen hat?

Wenn wir dir all das hier sagen, dann nur deshalb, weil wir dir damit einen aufrichtigen Rat geben möchten und weil wir dir nur das Beste wollen. Wir bitten Allah dich von allem Bösen zu schützen.

Und Allah weiß es am besten.

 

basseera.de

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