Ĥadīth: „Allah schaut nicht auf eure Gestalten und eure Güter, sondern auf eure Herzen.“

Frage:

Wie ist der folgende Ĥadīth zu verstehen: „Allah schaut nicht auf eure Gestalten und eure Güter, sondern auf eure Herzen.“

 

Antwort:

Von Abu Hurairah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, wird berichtet, dass der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Allah schaut nicht auf eure Gestalten und eure Güter, sondern auf eure Herzen. Wer also ein rechtschaffenes Herz hat, mit ihm wird Allah nachsichtig sein. Denn wahrlich, ihr seid alle Kinder Adams. Und derjenige von euch, den ich am meisten liebe, ist derjenige, der am gottesfürchtigsten ist.“ Im Wortlaut von Muslim ist noch folgende Ergänzung überliefert worden: „[…] eure Herzen und Taten.“ Diese Ergänzung ist sehr wichtig. Denn viele Menschen, verstehen diesen Ĥadīth ohne diese Ergänzung falsch. Wenn du sie dann aufforderst, das einzuhalten, was ihnen die Scharī’ah als Pflicht auferlegt hat, wie zum Beispiel das Wachsen lassen des Bartes und das Unterlassen der Nachahmung der Ungläubigen oder ähnliches von den Verpflichtungen der Scharī’ah, dann antworten sie: „Das, worauf man sich stützen sollte, ist das, was sich im Herzen befindet.“ Dabei nehmen sie diesen obigen Ĥadīth als Beweis für ihre Behauptung, ohne jedoch diese authentisch überlieferte Ergänzung zu kennen, die darauf hinweist, dass der erhabene Allah auch auf ihre Taten schaut. Wenn diese Taten rechtschaffend sind, dann akzeptiert Er sie von ihnen. Sind diese jedoch nicht rechtschaffend, dann weist Er ihnen diese zurück, so wie es in den zahlreichen Beweistexten überliefert wurde, wie zum Beispiel die Aussage des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken: „Wer auch immer etwas in diese unsere Sache einführt, was kein Teil davon war, wird es abgelehnt finden.“[1]

Außerdem ist es doch in Wirklichkeit so, dass das Herz erst dann rechtschaffend werden kann, wenn auch gleichzeitig die Taten rechtschaffend sind. Und die Taten können erst dann rechtschaffend sein, wenn auch das Herz rechtschaffend ist.

Dieses hat der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, in einem Ĥadīth in einer wunderbaren Art und Weise erklärt, als er sagte: „Fürwahr, im Körper ist ein kleiner Fleischklumpen; und wenn er gesund ist, ist der gesamte Körper gesund, und wenn er schlecht ist, ist der gesamte Körper schlecht. Fürwahr, dies ist das Herz.“[2] Und in einem anderen Ĥadīth sagt er: „Bei Allah! Entweder, ihr richtet eure Reihen (im Gebet) gerade oder Allah wird zwischen euren Herzen Zwiespalt säen.“[3]

Auszug aus der Erklärung von Imām al-Albānī zum Buch „Riyādu ş-Şāliĥīn

 

 



[1]
Verzeichnet bei Bukhārī und Muşlim

[2] Verzeichnet bei Bukhārī und Muşlim

[3] Dieser Ĥadīth ist bei Abu Dāwūd (Nr. 662), Ibn Ĥibbān (Nr. 396) und Aĥmad Ibn Ĥanbal (4/276) verzeichnet

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