Frage:
Ich habe eine Frage, man darf ja als Muslim keine Musik hören, was ist mit der Musik von Sami Yusuf, darf man das hören oder nicht?
Antwort:
Alles Lob gebührt Allah. Und Lob und Heil seinen auf Seinen Gesandten.
Diese Lieder von Sami Yusuf & Co dürfen nicht gehört werden, da sie zahlreiche Verstöße gegen die islamische Rechtslehre (Scharī‘ah) beinhalten. Dort werden verbotene Musikinstrumente gespielt, verbotene Lieder nachgeahmt und mit verführerischen Stimmen gesungen. Hier nun die Aussagen der großen Gelehrten dazu:
Scheich Muĥammad Ibn Şāliĥ al-‘Uthaimīn, möge Allah mit ihm gnädig sein, hat gesagt: „Ich denke, dass die islamischen Anāschīde sich geändert haben und nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Früher waren es Stimmen, die eine Person nicht in Versuchung gebracht haben. Doch jetzt sind es verführerische Stimmen, die von bösen und verderblichen Melodien begleitet werden. Sie sagen, dass die Anāschīde lediglich durch den Duff (einfache Handtrommel) begleitet werden. Ich sage, man sollte sich von dieser Art von Anāschīden fernhalten. Wenn aber jemand zu uns kommt und Anāschīde singt, die eine tiefgründige Bedeutung haben und keinen Unsinn enthalten und dessen Stimme nicht von Musikinstrumenten begleitet wird, so gibt es hier nichts dagegen einzuwenden. Ĥaşşān Ibn Thābit hat in der Moschee des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, Poesie gesungen.“ [Durūş wa Fatāwah al-Ĥaram al-Madanī, 1416 n.H. (1995 n.Ch.), Frage-Nr. 18].
Er, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte auch: „Es ist viel die Rede von islamischen Anāschīde. Ich höre mir seit langer Zeit schon keine Anāschīde mehr an. Als die Anāschīde zum ersten Mal erschienen sind, da war an ihnen nichts falsch gewesen. Es wurde kein Duff benutzt. Außerdem waren sie in einer Art und Weise, die weder Fittnah verursachten noch wurden sie mit Melodien vorgetragen, die von verbotenen Liedern stammten. Aber dann hat sich dies weiterentwickelt und man fing an, einen Rhythmus einzubringen, der sich wie ein Duff anhört, jedoch etwas anderes war als der klassische Duff. Außerdem fingen sie an, nach Künstlern zu suchen, die eine schöne und verführerische Stimme hatten. Dann entwickelte sich dies noch weiter, sodass diese Anāschīde nun in der Art und Weise vorgetragen werden, wie die Lieder, die verboten sind. Eine Person kann deshalb kein islamisches Urteil erlassen, dass es generell zulässig ist und auch nicht, dass es generell verboten ist. Wenn diese Anāschīde frei von allen Dingen sind, die ich zuvor genannt habe, dann sind sie zulässig, doch wenn sie von Duff begleitet oder von Künstlern vorgetragen werden, die schöne und verführerische Stimmen haben, oder, dass sie in der Art und Weise durchgeführt werden, wie diese unanständigen Lieder, dann ist es nicht zulässig, sie weiterhin zu hören.“ [aş-Şaĥwah al-Işlāmiyyah, S. 185].
Scheich Şāliĥ al-Fawzān, möge Allah ihn im Guten bewahren, sagte: „Das, was ihr als islamische Anāschīde bezeichnet, hat mehr Zeit und Mühe geraubt, als sie verdient haben und das in einem Ausmaß, dass es zu einer Kunstform wurde, die in den Lehrplänen der Schulen und in den außerschulischen Aktivitäten aufgenommen wurden. Die Plattenfirmen produzieren große Mengen dieser Anāschīde, um sie zu verkaufen und zu verteilen. Die meisten Häuser sind voll von ihnen und viele junge Männer und Frauen hören ihnen tagtäglich zu, sodass es einen großen Teil ihrer Zeit in Anspruch nimmt. Sie werden mehr gehört, als die Aufnahmen des Qur`ān, der Şunnah und den Vorträge, die wahrlich nützliche Informationen überbringen.“ [al-Bayān li Akhtā` ba‘d al-Kuttāb, S. 342].
Scheich al-Albānī, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte: „Ich erinnere mich noch genau daran, als ich in Damaskus war, zwei Jahre bevor ich hier nach Oman ausgewandert bin, dass einige muslimische Jugendliche begannen, einige Anāschīde zu singen, die eine tiefgründige Bedeutung hatte. Sie wollten damit den sufischen Gesängen Einhalt gebieten, wie den Gedichten von Buşayrī und anderen und zeichneten diese deshalb auch auf Audiobändern auf. Doch bald darauf wurden diese Anāschīde durch das Schlagen des Duffs begleitet! Zuerst benutzten sie es auf Hochzeiten, mit der Begründung, dass der Duff in solchen Anlässen erlaubt sei. Dann verbreiteten sich diese aufgezeichneten Bänder und man machte Kopien davon. Diese aufgezeichneten Bänder wurden dann in vielen Haushalten verwendet, sodass sie nun Tag und Nacht gehört wurden, auch wenn es dazu einen Anlass gab oder nicht. Dies wurde zu einer Art des sich Entspannens dieser Leute. Dies ist jedoch nichts anderes als der Triumpf ihrer Gelüste und ihrer Unwissenheit über sie, das durch die List des Teufels entstand. Er hielt sie damit vom sich Beschäftigen mit dem Qur`ān und dem hören seiner Verse ab, geschweige denn vom Studieren des Qur`āns. Der Qur`ān wurde von vielen von ihnen verlassen, so wie es im folgenden Vers heißt: "Und der Gesandte sagt: „O mein Herr, mein Volk mied diesen Qur`ān unter Missachtung.“" [al-Furqān 25:30]. (Weder wird er gehört, noch wird nach seinen Gesetzen und seiner Lehre gehandelt).“ [Taĥrīm Ālāt at-Tarb, S. 181, 182].
Scheich al-Işlām Ibn Taimiyah, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte: „Zusammenfassend lässt sich sagen, was auch in der islamischen Religion bekannt ist, dass der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, den rechtschaffenen, hörigen und enthaltsamen aus seiner Ummah nicht erlassen hat, sich zu versammeln, um den poetischen Versen zu horchen, die in Begleitung von Klatschen oder des Schlagens von Duff vorgetragen werden. Außerdem hat er es niemanden erlaubt, sich von der Gefolgschaft ihm gegenüber zu lösen und von dem, was er an Qur`ān und Weisheit gebracht hat, weder aktiv noch passiv, weder für die gewöhnlichen Menschen noch für die Elite. Der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat jedoch einige Arten von Unterhaltung auf Hochzeiten und dergleichen genehmigt, so wie er es den Frauen ermöglicht hat, während den Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten den Duff zu schlagen.
Was die Männer zu seiner Zeit anbetrifft, so hat niemand von ihnen den Duff geschlagen oder mit den Händen geklatscht, im Gegenteil, es ist in aş-Şaĥīĥ verzeichnet, dass er, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Das Klatschen ist für Frauen und der Taşbīĥ (die Lobpreisung Allahs) für Männer.“ Außerdem verfluchte er die Frauen, die Männer nachahmen und Männer, die Frauen nachahmen.
Da das Singen, das Schlagen von Duff und das Klatschen mit Händen zu den Dingen gehören, die von Frauen getätigt werden, haben die Şalaf einen Mann, der dieses genauso tut, als weibisch bezeichnet und auch genauso Männer, die gesungen haben. Das wird aus ihren zahlreichen Aussagen ersichtlich.“ [Madjmū‘ al-Fatāwah, 11/565-566].
Scheich ‘Abdul-‘Azīz Ibn Bāz, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte: „Die islamischen Anāschīde variieren. Wenn sie einwandfrei sind und nichts enthalten, außer den Ruf zum Guten und das Erinnern daran, den Gehorsam gegenüber Allah und Seinem Gesandten, den Ruf zur Verteidigung der Heimat gegen die Machenschaften der Feinde, das sich Vorbereiten auf die Feinde und so weiter, dann ist nichts dagegen einzuwenden. Aber wenn sie etwas anderes beinhalten als das, was wir zuvor erwähnt haben, wie das Rufen zur Sünde, das sich Vermischen der Geschlechter, das sich Entblößen der Frauen in der Gegenwart von Männern oder zu sonst einer anderen Abscheulichkeit, dann ist es nicht zulässig, diese weiter zu hören.“ [Madjmū‘ Fatāwah asch-Scheich Ibn Bāz, 3/437].
Er, möge Allah mit ihm gnädig, sagte auch: „Islamische Anāschīde sind wie Poesie: Wenn sie einwandfrei sind, sind sie gut und wenn darin Abscheuliches ist, dann sind sie abscheulich.
[…] Fazit ist, dass man kein Urteil auf alle Arten von Anāschīde geben kann, sondern muss jeden einzelnen davon prüfen. Es ist nichts an Anāschīde auszusetzen, die einwandfrei sind. Was jedoch Anāschīde anbetreffen, die Verwerfliches enthalten, so sind diese verwerflich.“ [Scharīt Aş`ilah wa Adjwibah al-Djāmi‘ al-Kabīr, Nr. 90/A].
Die Gelehrten des „Ständigen Ausschusses für Fatāwah“ haben gesagt: „Es ist erlaubt, diese Lieder mit islamischen Anāschīde zu ersetzen, die Worte der Weisheit und Ermahnung beinhalten, die voller Lektionen sind, die zum Befolgen des Islams rufen und ein islamisches Gefühl erwecken. Dadurch wird man zum Verlassen der Abscheulichkeiten und all dem, was dazu führt, ermutig. Sowohl das Ego desjenigen, der „singt“ als auch desjenigen, der ihm zuhört, wird zum Gehorsam gegenüber Allah und zum Unterlassen des Überschreitens Seiner Grenzen ermutigt. Sie erwecken das Pflichtgefühl, Seine Scharī‘ah schützen zu wollen und nach dem Djihād um Seinetwillen zu streben. Sie sollten aber nicht zur Gewohnheit werden, denen man sich ständig hingibt. Vielmehr sollten sie nur gelegentlich gehört werden und nur zu besonderen Anlässen, wie bei Hochzeiten, bei Reisen für den Djihād und so weiter, oder wenn das Pflichtgefühl zurückgeht, um den Geist wieder zu beleben und sich selbst zu motivieren, Gutes zu tun, oder wenn man das Gefühl hat, sich zu bösen Taten hingezogen zu fühlen, sodass durch das Hören solcher Anāschīde diese Gedanken wieder abgewehrt werden.“ [Fatāwah Işlāmiyyah, 4/533].
Scheich al-Albānī, möge Allah mit ihm gnädig sein, hat gesagt: „Möglicherweise können die Anāschīde auch andere Verstöße beinhalten, und zwar, dass sie in der Art und Weise komponiert werden, wie diese unmoralischen Lieder, die nach den Regeln der östlichen oder westlichen Musik komponiert wurden und die die Zuhörer dazu verleiten, sie genießerisch wahrzunehmen und nach ihren Klängen zu tanzen. Somit wird das Ziel dieser Anāschīde dann nur noch die Melodie sein und der Genuss, den man dadurch erlangt und nicht die Anāschīde an sich. Dies sind ein neues Vergehen und eine Nachahmung der Ungläubigen und Sittenlosen. Es kann aber auch zu einem anderen Vergehen führen und zwar, indem man sie in ihrer Abkehr vom Qur`ān nachahmt. Dann gehört man zu denen, über die sich der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, beschwert hat, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Und der Gesandte sagt: „O mein Herr, mein Volk mied diesen Qur`ān unter Missachtung.“" [al-Furqān 25:30]. (Weder wird er gehört, noch wird nach seinen Gesetzen und seiner Lehre gehandelt).“ [Taĥrīm Ālāt at-Tarb, S. 181].
Er sagte auch: „Wenn diese Anāschīde islamische Bedeutungen enthalten und nicht von Musikinstrumenten wie den Duff, der Tablah und so weiter begleitet werden, dann ist nichts dagegen auszusetzen. Wir müssen aber auf eine wichtige Voraussetzung für den Grund ihrer Zulässigkeit hinweisen und zwar muss es frei von allem sein, was gegen die Scharī‘ah ist, wie die Übertreibung und dergleichen. Dann gibt es noch eine weitere Bedingung, nämlich dass sie nicht zur Gewohnheit werden dürfen, denn das lenkt die Zuhörer von der Rezitation des Qur`ān ab, worauf ja in der Şunnah hingewiesen wurde. Außerdem lenkt es auch von der Suche nach nützlichem Wissen ab und dem Ruf zu Allah.“ [Madjallat al-Aşālah, Heft-Nr. 2, 15. Djumādā al-Akhīrah 1413 n.H. - 10. Dezember 1992].
Wir bitten Allah, unsere Angelegenheiten zu bessern.
Und Allah weiß es am besten.