Kann man sehen, wann die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) ist?

 


Frage:

Kann man die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) mit dem bloßen Auge erkennen? Denn es gibt einige Menschen die folgendes behaupten: Derjenige, dem es ermöglicht wurde, die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) zu beobachten, der wird ein besonders Licht im Himmel erkennen oder ähnliches. Wie haben der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – und seine edlen Gefährten – Allahs Wohlgefallen auf sie alle – diese besondere Nacht erkennen können? Wie kann jemand wissen, dass er wirklich die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) gesehen hat? Wird eine Person in dieser Nacht belohnt, wenn er diese mit Anbetung vollbracht hat, auch wenn er nicht sehen konnte, dass es die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) war? Wir bitten um Aufklärung mit Beweis.

 

Antwort:

Die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) kann auch mit dem bloßen Auge gesehen werden für den, dem es der erhabene Allah ermöglicht und zwar durch Beobachtung ihrer Zeichen. Die Gefährten – Allahs Wohlgefallen auf sie – haben diese Nacht stets festgelegt, wenn sie ihre Zeichen sahen. Doch auch wenn derjenige, der diese Nacht nicht sehen konnte, sie aber aus reinem Glauben und in der Hoffnung auf Allahs Lohn mit Gebet verbracht hat, wird Teilhaben an ihrer Gunst und an ihrem Lohn.

Ein Muslim sollte sich bemühen, sie in den letzten zehn Nächte des Ramadans zu suchen, so wie es der Prophet – möge Allah ihn loben und Heil schenken – aufgetragen hat. Er sollte in diesen Nächten nach Lohn und Vergebung streben. Wenn nun jemand diese Nacht aus reinem Glauben und in der Hoffnung auf Allahs Lohn mit Gebet verbringt, dann wird er ihren Lohn erhalten, auch wenn er nicht weiß, dass dies die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) war. Der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – hat gesagt: „Wer immer - aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf den Lohn Allahs - die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) im Beten verbringt, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ Und in einer anderen Überlieferung heißt es: „Wer die Nacht im Gebet verbringt, suchend nach der Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) und sie dann auch trifft, dem werden seine bisherigen und zukünftigen Sünden vergeben.“ [Verzeichnet bei al-Buchārī (4/221) und Muşlim (760)]

Es ist außerdem über den Gesandten Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – überliefert worden, dass zu den Zeichen dieser Nacht gehört, dass die Sonne am nächsten Morgen ohne sichtbare Strahlen aufgehen wird. Der Gefährte Ubay Ibn Ka’b hatte stets geschworen, dass es in der Nacht des Siebenundzwanzigsten war unter Berufung auf diese Zeichen als Beweis.

Doch die richtige Ansicht ist die, dass sie sich zwischen den letzten zehn Nächten bewegt und dass sie am ehesten in eines der ungeraden Nächte vorkommt. Und die Nacht des siebenundzwanzigstes Tages ist die Wahrscheinlichste unter den ungeraden Nächten.

Wer nun in allen dieser letzten zehn Nächte diese mit Gebet, dem Lesen des Qur`ān, dem Bittgebet (Du’ā`) und mit andere Arten an rechtschaffenen Taten verbringt, wird zweifellos die Nacht der Bestimmung (Lailatu l-Qadr) treffen und mit dem als Sieger hervorgehen, was der erhabene Allah demjenigen versprochen hat, der diese Nacht aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf Seinen Lohn mit Anbetung verbringt.

Und Allah ist die Quelle der Kraft und möge Er unseren Propheten Muĥammad loben und Heil schenken, ihm und seiner Familie und seinen Gefährten.

Scheich Ben Bāz

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