Es werden Führer nach mir kommen, die nicht mit meiner Rechtleitung führen und nicht meine Şunnah befolgen

„Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen, der Herr der Welten. Und möge Allah unseren Propheten Muĥammad loben und Heil schenken, ihn, seine Familie und all seinen Gefährten. Er, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte: „Und in einem anderen Wortlaut heißt es: „Es werden Führer nach mir kommen, die nicht mit meiner Rechtleitung führen und nicht meine Şunnah befolgen. Die Herzen einiger von ihnen sind die Herzen von Satanen in Körpern von Menschen.“ Ich sagte: „Was soll ich tun, oh Gesandter Allahs, wenn ich diese Zeit erleben sollte?“ Er sagte: „Du sollst (auf den Herrscher) hören und ihm gehorchen. Egal ob er deinen Rücken schlägt und dir dein Eigentum nimmt; du sollst auf ihn hören und ihm gehorchen.“[1]

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(Scheikhu l-Işlām Ibn Taimiyah, möge Allah mit ihm gnädig sein, sagte als Erläuterung) Gelobt sei Allah, Der Herr der Welten. Und möge Allah Seinen Diener und Gesandten Muĥammad loben und Heil schenken, ihn, seine Familie und all seine Gefährten.

Dies ist der Wortlaut bzw. ein Teil des Ĥadīths von Ĥudhaifah, Allahs Wohlgefallen auf ihn, der in beiden Şaĥīĥ-Werken verzeichnet ist. Dieser Wortlaut ist jedoch nur bei Muşlim verzeichnet. Auch der Scheikh hat nicht erwähnt, dass dieser Wortlaut nur bei Muşlim zu finden ist, er sagte lediglich: „Und in einem anderen Wortlaut heißt es […].“

„Es werden Führer nach mir kommen – hiermit sind Machthaber gemeint – die nicht mit meiner Rechtleitung führen und nicht meine Şunnah befolgen.“ Hierin ist eine Diffamierung dieser Leute, da sie sich nicht recht verhalten, weder in ihrer Rechtleitung noch in ihrer Handlungsweise, sei es in Bezug auf sich selbst oder auch in Bezug auf die Leitung der Ummah. Das heißt, dass sie in ihrer Handlungsweise und in ihrer Leitung der Ummah mit einer anderen Rechtleitung führen und eine andere Şunnah befolgen.

„Die Herzen einiger von ihnen sind die Herzen von Satanen in Körpern von Menschen.“[2] Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah! Neben diesen Führern, die mit solchen Eigenschaften beschrieben wurden, nämlich dass sie abgewichen sind und sich weder an die Şunnah halten noch sich recht verhalten, gibt es noch weitere, die viel schlimmer sind. Es werden einige Männer aus den Reihen dieser Führer hervorkommen, deren Herzen „die Herzen von Satanen in Körpern von Menschen“ sind. Die Satane sind die Bösen der Menschen und der Djinn. Sie sind die Bösen und die Feinde der Gesandten: "Und so haben Wir jedem Propheten Feinde bestimmt: die Satane der Menschen und der Djinn, von denen die einen den anderen prunkende Worte eingeben in Trug."[3] Ihre Herzen sind die Herzen von Satanen, das bedeutet: Diese Herzen mögen das Böse und den Verfall und sie rufen auch danach. Aber sie sind in Körpern von Menschen. Diese Herzen sind in menschlichen Körpern. Doch auch wenn sie Menschen sind und Körper von Menschen haben, so ist ihr Inneres Böse. Dies ist die äußerste Beschreibung von dem, worauf sich diese Führer an Bosheit und Übel befinden, ihre Herzen sind „die Herzen von Satanen“ – ich suche Zuflucht bei Allah davor – auch wenn ihr Äußeres den der anderen Menschen gleicht. Der erhabene Allah hat über die Heuchler gesagt: "Dies, weil sie (zuerst) gläubig gewesen, hierauf aber ungläubig geworden sind. Da wurden ihre Herzen versiegelt; so verstehen sie nicht. Und wenn du sie siehst, gefällt dir ihr Äußeres, und wenn sie reden, hörst du ihren Worten zu. Sie sind wie angelehnte Hölzer. Sie meinen, jeder Schrei sei gegen sie. Sie sind die (wahren) Feinde; so sieh dich vor ihnen vor. Allah bekämpfe sie! Wie sie sich (doch) abwendig machen lassen!"[4] Auf die Heuchler trifft diese Beschreibung zu, da sie in ihrem Innern wahrlich Satane sind. "Und wenn sie diejenigen treffen, die glauben, sagen sie: „Wir glauben.“ Wenn sie jedoch mit ihren Teufeln allein sind, so sagen sie: „Wir stehen zu euch. Wir machen uns ja nur lustig.“"[5]

Ĥudhaifah, Allahs Wohlgefallen auf ihn, sagte: „Womit befiehlst du mir, O Gesandter Allahs, wenn dies geschieht? Was soll ich tun, wenn ich diese Zeit erleben sollte, wo diese Sorte von Machthabern zum Vorschein kommt?“ Er (der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken) sagte: „Du sollst hören und gehorchen.“ Gepriesen sei Allah! Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah! Unsere Religion basiert nicht auf eigene Sichtweisen, sondern auf die Gesetze Allahs und auf den Glauben. Man fügt sich den Gesetzen Allahs. Er fragte: „Was befiehlst du mir?“ Er sagte: „Du sollst hören und gehorchen.“ Eine oberflächliche Sichtweise würde hier heißen: Bekämpft sie und hört weder auf sie noch gehorcht ihnen, im Gegenteil, verbannt sie. Dies wäre eine oberflächliche und kurzsichtige Sichtweise, die nicht auf Rechtleitung aufbaut. Die Scharī’ah hingegen ist eine Offenbarung von einem Allweisen. Deshalb muss man sich ihr beugen!

Als die Engel erfahren haben, dass Allah, Der Erhabene, Adam erschaffen wird und Menschen, die die Erde bewohnen werden, sie aber auch gleichzeitig wussten – da Allah sie darüber unterrichtet hatte – dass diese Menschheit Unheil auf der Erde stiften wird und Blut vergießen wird, sagten sie: "Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?"[6] Als wollten sie damit sagen: „O Herr! Wir führen die Anbetungen und die Lobpreisungen aus und alles, was Du magst. Warum willst Du auf der Erde jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt?“ Er sagte: "Ich weiß, was ihr nicht wisst."[7]

Genau so werden auch wir argumentieren, wenn jemand sagt, warum wir hören und gehorchen sollen bzw. warum die Menschen aufgefordert werden, auf diese Führer zu hören und ihnen zu gehorchen, die solche Eigenschaften besitzen, nämlich dass sie weder mit der Rechtleitung führen noch die Şunnah des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, befolgen und dass die Herzen einiger von ihnen die Herzen von Satanen in Körpern von Menschen sind? Wir sagen: Weil es Pflicht ist, sich (den Befehlen Allahs) zu beugen und die Angelegenheit Allah zu überlassen. Er sagte: „Du sollst auf ihn hören und ihm gehorchen.“[8]

Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah! „Egal ob er deinen Rücken schlägt und dir dein Eigentum nimmt.“ Es ist die Geduld! Die Sache macht hier keinen Halt mehr vor den Dingen, die nur die Machthaber an Unmoral, Sünde usw. selbst betreffen, nein, die Sache ist größer geworden und ist nun zu einer Ungerechtigkeit geworden, indem andere geschlagen und ihnen ihr Besitz weggenommen wird. Doch trotz alledem rechtfertigt dies weder eine Rebellion noch die Verweigerung des Gehorsams ihnen gegenüber oder das Unterlassen des Treueeids (Bay’ah).  

Sei geduldig, „egal ob er deinen Rücken schlägt und dir dein Eigentum nimmt“. Das steht im Gegensatz zu dem Fall, wenn eine einfache Person gegen einen anderen übertritt. Hier darf sich der andere verteidigen, so wie es in dem Folgenden authentischen Ĥadīth überliefert wurde: „Oh Gesandter Allahs, was denkst du über einen Mann, der kommt, um meinen Besitz zu nehmen?“ Er antwortete: „Gib ihm deinen Besitz nicht.“ Er sagte: „Was, wenn er mich bekämpft?“ Er antwortete: „Bekämpfe ihn.“ Er sagte: „Was, wenn er mich tötet?“ Er antwortete: „Dann wirst du ein Märtyrer sein.“ Er sagte: „Was, wenn ich ihn töte?“ Er antwortete: „Er wird in der Hölle sein.“[9]

Wenn dieser (der dir dein Besitz nimmt) jedoch ein Machthaber ist, dann ist dies keine Rechtfertigung, um gegen ihn zu rebellieren, im Gegenteil, du musst geduldig sein. Rebellion ist nicht erlaubt. Gewiss, er ist ungerecht und hat dir dein Recht genommen, doch du machst es für Allah und nicht, weil du diese bestimmte Person damit ehren willst, nein! Gewiss, es ist eine Ungerechtigkeit, doch deine Geduld dient hier einer größeren Sache. Wenn er dir etwas von deinem Besitz nimmt und dir unrecht tut, indem er dich schlägt usw., dann darfst du nicht etwas tun, was der gesamten Ummah Unheil bringt.

Wir können dies vielleicht an einem anderen Beispiel verdeutlichen. Wenn ein Vater seinem Sohn unrecht tut und ihn zu Unrecht schlägt, darf der Sohn dies dann als Rechtfertigung nehmen, um seinen Vater zu schlagen, indem er sich für all das rächt? Gewiss, der Vater ist ungerecht. Er hat ihm Unrecht angetan, doch rechtfertigt dies noch lange nicht die Tat des Sohnes. Ich erwähne dieses Beispiel nicht, weil die Problematik gleich ist, nein, diese Angelegenheit (der Machthaber) ist viel gewaltiger, deshalb sagte er auch: „Du sollst auf ihn hören und ihm gehorchen.“ Und Allah ist Derjenige, bei Dem Hilfe zu suchen ist.

 

Scheikhu l-Işlām Ibn Taimiyah in „Scharĥ Aĥādīth fī l-Fittan wa l-Ĥawādith“ Band 1

 

 



[1]
Verzeichnet bei Muşlim, „al-Imārah“ Nr. 1847

[2]Verzeichnet bei Muşlim, „al-Imārah“ Nr. 1847

[3]Al-An’ām 6:112

[4]Al-Munāfiqūn 63:3-4

[5]Al-Baqarah 2:14

[6]Al-Baqarah 2:30

[7]Al-Baqarah 2:30

[8]Verzeichnet bei Muşlim, „al-Imārah“ Nr. 1847

[9]Verzeichnet bei Muşlim, „al-Īmān“ Nr. 140

Über die Geschehnisse von Alexandria

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt Allah. Wir danken Ihm, erstreben Seine Hilfe und bitten um Seine Vergebung. Und wir suchen Zuflucht bei Ihm vor dem Übel unserer eigenen Seelen und vor unseren Missetaten. Wen Allah rechtleitet, der wird nie fehlgehen. Und wen Allah fehlgehen lässt, für den wird es keine andere Leitung geben. Ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah; nur Er ist es wert, angebetet zu werden. Er ist einzig und hat keinen Partner, und ich bezeuge, dass Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, Sein Diener und Sein Gesandter ist.

"Oh ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah in gebührender Furcht und sterbt ja nicht anders denn als (Allah) Ergebene[1]!"[2]

"Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande[3]. Gewiss, Allah ist Wächter über euch."[4]

"Oh die ihr glaubt, fürchtet Allah und sagt treffende Worte, so lässt Er eure Werke als gut gelten[5]und vergibt euch eure Sünden. Und wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht, der erzielt ja einen großartigen Erfolg."[6]

Wahrlich, das beste Wort ist das Wort Allahs; der beste Weg ist der Weg Muĥammads. Die schlechteste Sache ist die Neuerung in der Religion, und jede Neuerung ist eine Bidd’ah[7], und jede Bidd’ah ist ein Fehlgehen und jedes Fehlgehen führt ins Feuer.

Um fortzufahren:

Alle Menschen, Nah oder Fern, Muslime oder Ungläubige, haben von den verheerenden und zerstörerischen Anschlägen in Alexandria gehört. Diese Anschläge sind ein Vergehen gegen die Heiligkeit des Islams, über die jeder Muslim Kenntnis haben muss. Es ist ein Vergehen gegen die Heiligkeit der Seelen, die unantastbar sind, ein Vergehen gegen die Heiligkeit des Eigentums, ein Vergehen gegen die Heiligkeit der Sicherheit und Stabilität und gegen das Leben der Menschen, die geschützt sind in ihren Häusern, ihrem Lebensunterhalt und in ihrem Kommen und Gehen. Es ist auch ein Vergehen gegen die allgemeinen Interessen, auf die kein Mensch in seinem Alltagsleben verzichten kann.

Wie abscheulicher und gewaltiger ist dieses Verbrechen, wenn dabei die Heiligkeiten Allahs verletzt werden, Seinen Dienern Unrecht zugefügt wird und Angst und Schrecken unter den Muslimen und jenen, die unter ihnen leben, verbreitet werden. Wehe ihm und nochmals wehe ihm vor der Bestrafung und Zorn Allahs oder dem Bittgebet (eines Unrechtzugefügtem), das ihn dann umzingeln wird. Wir bitten den erhabenen Allah, den Schleier dieser Leute zu enthüllen und ihre Sache bloßzustellen.

Die Seele, die in den Gesetzen der islamischen Scharī’ah (Gesetzgebung) unantastbar ist, ist die Seele jedes Muslims und die Seele derer, zwischen ihnen und den Muslimen Frieden herrscht, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe."[8] Und der erhabene Allah sagte auch bezüglich des Rechts eines Dhimmi[9], der nicht aus Vorsatz getötet wurde: "Und wenn er zu einem Volk gehörte, zwischen dem und euch ein Abkommen besteht, dann (gilt es,) ein Blutgeld an seine Angehörigen aus(zu)händigen und einen gläubigen Sklaven (zu) befreien."[10] Wenn also für einen Dhimmi, dem Sicherheit gewährt wurde und der nicht aus Vorsatz getötet wurde, Blutgeld gezahlt wird und gesühnt werden muss, wie sieht es dann im Falle eines Dhimmi aus, der vorsätzlich getötet wurde? Das Verbrechen ist dann umso gewaltiger und die Sünde umso größer. Es ist über den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, authentisch überliefert worden, so wie es im Ĥadīth von ‘Abdullah Ibn ‘Ammr steht, den Bukhārī in „aş-Şaĥīĥ“ verzeichnet hat, dass er sagte: „Wer einen Angehörigen eines Friedensvertrags tötet, wird nicht einmal den Geruch des Paradieses einatmen dürfen.“ Man darf dem Schutzgewährten kein Leid zufügen, geschweige noch töten, so wie es in diesem abscheulichen Verbrechen geschah. Dies ist eine gewaltige Androhung für den, der einen Angehörigen eines Friedensvertrags tötet. Diese Tat gehört auch zu den großen Sünden (Kabā`ir), bei der dem Tötenden angedroht wurde, nicht ins Paradies eintreten zu dürfen. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor dem Scheitern.

Diese verbrecherische Tat, beinhaltet zahlreiche Vergehen, die im Islam verboten sind und die jeder Muslim wissen muss, wie zum Beispiel Verrat und Tücke, Willkür und Tyrannei, Verbrechen und Terror, sei es gegen Muslime oder auch Nichtmuslime. All das sind schändliche Taten, die ungeheuerlich sind und die von Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen abgelehnt und gehasst werden. Der Islam ist unschuldig von solchen und ähnlichen Taten. Auch jeder Muslim, der wahrhaftig an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, ist unschuldig von solchen Taten. Solch eine Handlung stammt eher von Jemandem, der ein abweichendes Verständnis und eine abgeirrte und verdorbene ‘Aqīdah hat. Somit trägt er allein die Schuld für dieses Verbrechen. Mit seiner Tat darf weder der Islam noch die Muslime belastet werden, die mit der Rechtleitung des Islams rechtgeleitet sind, an das Buch Allahs, an die Şunnah und am machtvollen Seil Allahs festhalten.

Dies ist eine rein zerstörerische und verbrecherische Tat, die von der Scharī’ah und von der Fittrah (natürliche Veranlagung) abgelehnt werden. Deshalb kamen eindeutige Textpassagen aus der Scharī’ah, die solche Taten verbietet und die das Anfreunden mit solchen Leuten unterbietet. Der erhabene Allah hat gesagt: "Unter den Menschen gibt es manch einen, dessen Worte über das diesseitige Leben dir gefallen, und der Allah zum Zeugen nimmt für das, was in seinem Herzen ist. Dabei ist er der hartnäckigste Widersacher. Wenn er sich abkehrt, bemüht er sich eifrig darum, auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Allah liebt nicht das Unheil. Und wenn man zu ihm sagt: „Fürchte Allah“, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein – wahrlich eine schlimme Lagerstatt!"[11] und die Aussage des erhabenen Allahs: "Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), dass sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe."[12] Wir bitten Allah mit Seinen herrlichsten Namen und edelsten vollkommen Eigenschaften, dass Er den Schleier dieser feindseligen Täter enttarnen und sie stellen möge und dass er Leid von diesem Land und allen muslimischen Ländern abhalten möge.

 

Sheikh Rşlān, Ausschnitt aus „Ĥaula Ĥādith al-Işkandariyyah“

 

 



[1]
D.h. Muslime

[2]Āli-’Imrān 3:102

[3]Oder: und (im Namen) der Verwandtschaftsbande

[4]an-Nişā` 4:1

[5]Auch: dann lässt Er eure Werke gut sein

[6]al-Aĥzāb 33:70f

[7]Jeder erfundene Weg in der Religion, mit der man beabsichtigt ’Ibādah (Anbetung) zu machen oder Allah näher zu kommen.

[8]An-Nişā` 4:93

[9]nichtmuslimischer „Schutzbefohlener“ (genannt „Dhimmi“) unter islamischer Herrschaft

[10] An-Nişā` 4:92

[11]Al-Baqarah 2:204ff

[12]Al-Mā`idah 5:33

Der Weg der Errettung, den jeder Muslim einschlagen sollte, um den Wirren (Fitan) zu entkommen

Alles Lob gebührt Allah und möge Er Seinen Gesandten loben und Heil schenken. Ich bin der Meinung mein Sohn, dass ich euch einige Texte aus der Scharī’ah vorlege, auf die ich gekommen bin. Und ihr seid – und Allah sei dafür Dank – Tullāb al-‘Ilm. Auch ihr gelangt zu den Dingen, zu denen wir gelangen und ihr wißt genau, was wir damit bezwecken wollen…

Erstens:          Versorgt euch mit genügend Wissen, mit Wissen der Scharī’ah. Und die Grundlagen davon, sind Fiqh al-‘Aqīdah und Fiqh at-Tauĥīd. Danach könnt ihr den Fiqh der anderen wissenschaftlichen Pflichtfelder lernen. Euch ist auch nicht verborgen geblieben, was die Imame des Islams in diesem Bereich aufgeschrieben haben und was sie dort an Beweisen sammelten. Zu diesen Werken gehören: „aş-Şunnah“ von Ibn Abī ‘Āşim, „aş-Şunnah“ von ‘Abdullāh Ibn Aĥmad, „at-Tauĥīd“ von Ibn Khuzaimah, „at-Tauĥīd“ von Ibn Mandah, „al-Ibānah“ von Ibn Baţţah al-‘Akbarī, „al-Ibānah“ von Abū l-Ĥaşşan al-Asch’arī und „al-Īmān“ von Ibn Mandah, genauso wie sein Buch „at-Tauĥīd“. Danach folgen die Regel-Bücher. Im Bezug auf Ĥadīth sind es: Die sechs Mütter aller Bücher, „Şunnan“ von Imām Aĥmad,  „Şunnan“ von ad-Dāraquţţnī, „Muştadrak al-Ĥākim“ und andere Sammlungen des Islam.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Ein Tālib al-‘Ilm ist darauf angewiesen, sich mit den Büchern der Şalaf zu vergnügen, dessen Autoren darauf geachtet haben, die Uşūl ad-Dīn und seine Furū‘ zu übermitteln.

Zweitens:       Das Gefolgen der Leute des Wissens, deren Frömmigkeit, Gottesfurcht, festgegründetes Wissen, Kampf für die Wahrheit und Ruf zur Şunnah anerkannt sind. Denn die Gelehrten der Scharī’ah sind die glücklichsten Menschen und die ersten Menschen, die einen Anspruch auf den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, haben. Dies ist so, weil sie seine Erben sind, so wie es im authentischen Ĥadīth überliefert wurde: „Die Gelehrten sind die Erben der Propheten, und die Propheten haben weder Dinare noch Dirham vererbt, sondern das Wissen.Wer es nimmt, der hat viel Glück genommen.“[1]

Drittens:         Das sich entfernen von den Büchern der sogenannten Denker. Zu den Köpfen dieser Bücher gehören zweifellos die Bücher von Şayid Quţţb, Muĥammad Quţţb, al-Qaradāwī, al-Ĝazālī und ähnliche. Diese und ähnliche Bücher heißen: Intellektuelle Bücher oder auch Bücher der Denker:

  1. Die meisten dieser Bücher bauen auf Unwissenheit bezüglich den Wahrheiten der Scharī’ah auf.
  2. Das, was darin an Wahrheit zu finden ist, ist wenig im Vergleich zu den Unwahrheiten, die dort beschrieben werden. Deshalb sollte die Wahrheit, die in diesen Büchern nur wenig im Vergleich zur Unwahrheit vorkommt, direkt aus den Büchern der Şalaf entnommen werden, sodass sich das Lesen solcher Bücher von selbst erübrigt – und Allahs sei dafür Dank. Niemand wird das Lesen der Bücher dieser Leute empfehlen, außer ein Unwissender, der die wahre Lage dieser Leute nicht kennt oder ein Befolger seiner Gelüste, der die unwissende Masse der Muslime und ihre Jugend in die Neuerung und in den Irrweg führen will.

Viertens:        Das Einhalten des Schweigens und der Ruhe und das Überlassen der gewaltigen Angelegenheiten derjenigen, die gut reden können und die Erfahrungen haben beim Zurückweisen und Lösen von Problemen, da Allah ihnen Gelehrsamkeit, Erfahrung und gute Politik gewährt hat. Auf dieses weist folgendes hin:

  1. Der Vers aus der Sure an-Nişā`: "Und wenn ihnen eine Angelegenheit zu (Ohren) kommt, die Sicherheit oder Furcht betrifft, machen sie es bekannt. Wenn sie es jedoch vor den Gesandten und den Befehlshabern unter ihnen brächten, würden es wahrlich diejenigen unter ihnen wissen, die es herausfinden können. Und wenn nicht Allahs Huld und Erbarmen gewesen wären, wäret ihr fürwahr außer wenigen dem Satan gefolgt."[2]
  2. Der Hinweis im authentischen Ĥadīth, wo der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Die Kinder Israels wurden von Propheten geführt. Immer wenn ein Prophet verschied, trat ein anderer an seine Stelle. Aber es kommen keine Propheten nach mir.“[3] Der erhabene Allah hat die Gelehrten zu den Führern dieser Ummah gemacht. Gewaltige Geschehnisse sind aufgetreten, sei es in der Vergangenheit oder auch in der Gegenwart, wo sich gezeigt hat, dass die starken Gelehrten, die im Wissen fest gegründet sind, diejenigen waren, die die Ummah geführt haben. Ihre Aussagen und ihre Urteile sind es, auf die man sich beim Eintreffen von Unheil stützt. Zu diesem Unheil gehört auch ein Unheil, das nicht vor langer Zeit geschehen ist und zwar der Golfkrieg. Unsere Gelehrten, angefangen beim Imām und Faqīh Scheich ‘Abdul-‘Azīz Ben Bāz, möge Allah mit ihm gnädig sein, und seine Brüder von den Leuten des Wissens, haben ihr Wort gesprochen, das auf Beweisen aus den Scharī’ah-Texten begründet war. Danach hat geschrien, wer geschrien hat und gebrüllt, wer gebrüllt hat, und sich aufgeregt, wer sich aufgeregt hat. Doch die Wahrheit ist stets mit der Gemeinschaft der Muslime und nicht mit diesen provozierenden und verdrehten Leuten und Allah sei dafür Dank. Auf dieses weist auch der lange Ĥadīth von Ĥudhaifah hin, wo darin der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Halte dich an die Gemeinschaft der Muslime und ihrem Imām.“

Fünftens:        Wenn ein Vorfall geschieht oder ein Unheil eintrifft und einige Leute des Wissens dazu etwas sagen, schweigen andere zu diesen Vorfällen, sodass niemand weiß, woran sie sind. Es ist deshalb für die islamische Jugend hier unbedingt erforderlich, nicht voreilig zu sein, indem sie ihre Schwerter der Wut gegen ihre Geschwister richten. Sie müssen schauen, was die Ebenbürtigen derjenigen, die geredet haben und ihre Geschwister dazu sagen. Denn die Ebenbürtigen desjenigen, der geredet hat oder auch seine Geschwister haben auf jeden Fall eine Aussage und eine Meinung zu dieser Sache, doch es ist nicht immer vom Vorteil, dieses sofort zu verkünden. Wenn sie es dann letztendlich verkünden, dann wird es entweder eine Zustimmung oder ein Widerspruch sein. Warum dann diese Voreiligkeit? Bewahrt Ruhe! Denn bereits bei zahlreichen Vorfällen, wo einige aus Eifer für die Wahrheit gesprochen haben, führten ihre Reaktionen nur dazu, dass die Reihen der Şalafis gespalten wurden und Streitigkeiten und Missklänge entstanden. Wenn du nun also einem Gelehrten oder einer Gruppe von den Leuten des Wissens angehörst, die bezüglich eines bestimmten Vorfalls gesprochen haben, dann ist es von allgemeinem Interesse, dass du nicht unter deinen Geschwistern Spaltung verbreitest. Denn die Lage ist zurzeit sehr aufgeheizt und die Wellen schlagen von überall ein. Und es gibt Gelehrten der Irreleitung, die im trüben Wasser fischen und auf solche Gelegenheiten nur warten, auch wenn sie sich dabei lediglich an ein Spinnenfaden festhalten müssen, um die Reihen der Şalafis zu spalten. Damit wir ihnen also den Weg abschneiden, müssen wir Ruhe bewahren und schauen, was das Ergebnis der Leute des Wissens sein wird, die zu dieser Gruppe der Leute des Wissens oder zu dieser Person, die in einer bestimmten Angelegenheit geredet haben, ebenbürtig sind. Vor allem, wenn der Redner jemand ist, der dafür bekannt ist, mit Wort und Stift für den Sieg der Şunnah zu kämpfen und der Bidd’ah und ihren Leute zu widersprechen. Somit leistest du mit deinem Schweigen einen Beitrag zur Sicherheit. Wenn danach die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, sprechen, wird die ganze Angelegenheit für jedermann deutlich werden. Denn die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, werden erst dann selbst reden, wenn sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben:

  1. Die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, sind keine Werkzeuge in seiner Hand, mit denen er tun und lassen kann, was er will. Sie sind zwar seine Brüder und Gleichgesinnten, doch haben auch sie ihre eigenen Werkzeuge und die Kompetenz, diese Angelegenheiten unabhängig zu betrachten.
  2. Wenn sie nun eine bestimmte Haltung gegenüber demjenigen einnehmen, der geredet hat und für seinen wahrhaftigen Kampf, für seine Weisheit und für seine Stärke in der Sache der Şunnah bekannt ist , dann werden sie dies tun, nachdem sie ihn zuvor kontaktiert haben und mit ihm diese Angelegenheiten ausführlich diskutiert haben. Danach kann es vorkommen, dass er von seinem Fehler ablässt, bei dem er dachte, dass es die Wahrheit ist. Es kann aber auch sein, dass sie ihn auf Grundlage von Beweisen entweder zu Recht weisen oder ihm zustimmen. Nur mit dieser Methodik sichern wir den Zusammenhalt in den Reihen der Şalafis und schneiden denjenigen den Weg ab, die im trüben Wasser fischen und jede Möglichkeit ausschöpfen, um das vereinte Wort der Şalafis zu spalten. Es gibt Vorfälle unter den Jugendlichen, die in ihrem Innern auftreten. Hier ist es für die Jugendlichen erforderlich, in diesen Angelegenheiten, bei denen sie verwirrt sind, zu ihren Maschāyikh zurückzukehren, die bezüglich Ihrer Religion vertrauenswürdig sind und die für ihr festgegründetes Wissen und für ihre aufrichtigen Ratschläge bekannt sind. Die Jugendlichen müssen ihre Angelegenheiten vor diesen Gelehrten bringen und sich vor den blindmachenden Emotionen und verrücktmachendem Fanatismus befreien. Das Anliegen aller soll stets die Wahrheit sein und nichts anderes sonst. Nur mit diesem Anliegen wird ihnen klar werden, dass einer von ihnen die Wahrheit verfehlt und der andere die Wahrheit getroffen hat. Wenn sowohl die Herzen rein sind als auch die Absicht, dann wird es weder Spaltung noch Zerstrittenheit geben. Es wird stets ein sich Vereinen für die Wahrheit geben. Wenn mein Freund einen Fehler gemacht hat, wird er zur Wahrheit zurückkehren und dafür sei Allah Dank. Und wenn ich diesen Fehler begangen habe, kehre ich zur Wahrheit zurück und Allah sei dafür Dank. Nichts ist geschehen.

Das sind einige Wort zu diesem Thema, die der erhabene Allah mir ermöglicht hat. Mich haben einige meiner Söhne mit diesem gesegneten Treffen überrascht. Möge Allah dieses Treffen zu einem Treffen machen, bei dem die Sünden vergeben werden und unser Auseinandergehen danach zu einem Auseinandergehen machen, der beschützt ist. Und möge Allah unseren Gesandten Muĥammad loben und Heil schenken, ihm, seiner Familie und all seinen Gefährten.

 

Scheikh ‘Ubaid Ibn ‘Abdullah al-Djābirī, möge Allah ihn im Guten bewahren, im Vortrag „Die Gründe für die Errettung vor den Wirren“



[1]
Verzeichnet bei Ibn Mādjah

[2] An-Nişā` 4:83

[3] Verzeichnet bei al-Bukhārī

Das Rebellieren gegen die Befehlshaber

Das Rebellieren gegen die Befehlshaber gehört zu den Heimsuchungen, mit denen die Muslime seit jeher heimgesucht wurden. Die Ahlu ş-Şunnah vertreten jedoch die Ansicht – und dafür sei Allah dank – dass das Rebellieren gegen den Befehlshaber nicht zulässig ist. Denn der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt: „Wer zu euch kommt, wenn ihr vereint hinter einem Manne steht, und versucht, eure Einheit zu spalten oder eure Gemeinschaft zu zersplittern, so tötet ihn!“1

Und der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte auch: „Wenn zwei Kalifen der Treueeid (Bay’ah) geleistet wird, so tötet den Zweiten von ihnen!“2

Ubādah Ibn aş-Şāmit, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte: „Der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, rief uns zum Treueeid (Bay’ah) auf und wir gaben sie ihm. Zu dem, wozu er uns die Bay’ah abnahm, zählte, dass wir hören und gehorchen, in allem, was uns lieb und unlieb ist, im Leichten wie im Schwierigen, auch auf die Bevorzugten (der Befehlshaber) uns selbst gegenüber hin, und dass wir die Befehlsgewalt jenen, die sie innehaben, nicht streitig machen. Er ergänzte: Es sei denn, ihr seht einen offenkundigen Unglaube (Kuffr), für den ihr von Allah einen klaren Beleg habt!“3

Das Rebellieren gegen die Befehlshaber wird als Fittnah gesehen und ist der Grund für das Blutvergießen und das Schwächen der Muslime. Das gilt auch dann, wenn der Befehlshaber ungläubig sein sollte, bis die Muslime in die Lage kommen, ihn abzusetzen, ohne dass dabei das Blut der Muslime vergossen wird. Denn Allah, Ruhmreich und Erhaben ist Er, hat gesagt: "Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe."4

Seit jeher zeigt die Geschichte der Ahlu ş-Şunnah, dass es nicht erlaubt ist, gegen den muslimischen Befehlshaber zu rebellieren. In dieser heutigen Zeit darf selbst das Rebellieren gegen einen ungläubigen Befehlshaber nur unter strengen Voraussetzungen stattfinden. Wenn der Befehlshaber jedoch unwissend sein sollte, dann muss er belehrt werden. Außerdem darf ein Übel nicht zu einem größeren Übel führen. Und das Blut der Muslime darf dabei unter keinen Umständen vergossen werden.

Scheikh Muqbil Ben Hādī al-Wādi‘ī in „Tuĥfat al-Mudjīb“ S. 227

 

__________________________

1 Verzeichnet bei Muşlim

2 Verzeichnet bei Muşlim

3 Verzeichnet bei Bukhārī und Muşlim

4 An-Nişā` 4:93

Oh ihr Suchende nach Wissen! Seid Bescheiden für Allah!

Derjenige, der sich für Allah bescheiden zeigt, den wird Allah erheben. Die meisten dieser Besserwisser sind zu dieser Selbstüberschätzung, Besserwisserei, Überheblichkeit und Illusion gekommen, als sie sich ein bescheidenes Wissen aneignen konnten.

Einige Şalaf sagen: „Ein Mann ist so lange ein Gelehrter, solange er ein Suchender nach Wissen ist. Glaubt er jedoch, nun wissend zu sein, wird er zum Unwissenden!“

Das, was ich von unserem Gelehrten, Scheich Ĥammād, möge Allah mit ihm gnädig sein, profitieren konnte, er, der ja zu den Schuyūch dieser gesegneten Şalafī-Da’wah auf dem Manhadj unserer frühen edlen Gelehrten gehört, ist seine folgende Aussage: „Das Wissen unterteilt sich in drei Kategorien: Das Wissen, das Hochmut hinterlässt, das Wissen, das Ehrfurcht hinterlässt und das Wissen, das Bescheidenheit hinterlässt.“

Danach erklärte er, möge Allah mit ihm gnädig sein, diese Angelegenheit und hat es genau erläutert: „Diejenigen, die sich ein bescheidenes Wissen aneignen konnten und dann damit bei den Menschen geprahlt und sie gerügt haben, indem sie Beredsamkeit vorgaben und seltsame Worte äußerten, jene, die voreilig in ihren Rechtsprechungen (Fatāwā) sind und so weiter, haben ein Wissen angenommen, das Hochmut bei ihnen hinterlassen hat. Es mag sein, das er ein wenig Wissen hat, doch ist dies Hochmut. Wenn er spürt, dass dieses Wissen ihn dazu gebracht hat, von den Menschen bewundert werden zu wollen und er überheblich wird, dann soll er Allah fürchten und vorsichtig sein, denn er hat nun eine Ebene erreicht, die gefährlich ist.

Dieses Wissen hinterlässt Hochmut. Viele dieser Leute, die in den TV-Sendungen über das Satellitenfernsehen zu sehen sind und einige Menschen in Versuchung gebracht haben, gehören dieser Kategorie an.

Und Wissen, das Ehrfurcht hinterlässt: Das Wissen, das Ehrfurcht hinterlässt, ist das Wissen, dass derjenige sofort in Tat umsetzt, der es lernt. Er setzt dieses Wissen um und ruft andere dazu auf, nachdem er es geprüft und sich vergewissert hat und nachdem er bei den großen Gelehrten gelernt hat. Dieses Wissen hinterlässt Ehrfurcht.

Der erhabene Allah hat gesagt: "Allah fürchten von Seinen Dienern eben nur die Gelehrten."

Und Wissen, das Bescheidenheit hinterlässt. Welches Ergebnis erhält man, wenn man Allah fürchtet?! Bescheidenheit gegenüber den Dienern Allahs. Derjenige, der Allah fürchtet, der ist bescheiden gegenüber den Dienern Allahs. Dies bestätigt die Aussage des Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, der gesagt hat: „Derjenige, der sich für Allah bescheiden zeigt, den wird Er erheben.“

Oh ihr Suchenden nach Wissen, seid bescheiden für Allah! Denn das verhilft einen Muslim dazu, ein reines Herz, reine Absicht und reine Richtung zu haben. Das bedeutet, dass er stets nach der Wahrheit fahndet. Er fühlt, dass die anderen Gelehrten viel mehr bewirken konnten, als er selbst, deshalb bleibt er bescheiden und überschreitet seine Grenzen nicht, die ihm Allah gesetzt hat.

 

 [„Wichtige Ratschläge für die Allgemeinheit der Muslime“ von Scheich Şāliĥ Ben Şa’d aş-Şuĥaimī]

Fātir 35:28

Ein Ratschlag von Scheich Şāliĥ Ben Şa’d aş-Şuĥaimī

 


Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt dem Herrn der Welten. Und Lob und Heil seien auf den edelsten Gesandten, unseren Propheten Muĥammad und auf seine Angehörigen und all seinen Gefährten.

Um fortzufahren:

Ich möchte speziell die Suchenden nach Wissen (arab. Talabatt al-‘Ilm) auf einige Notwendigkeiten hinweisen, die beim Erteilen von Ratschlägen (arab. Naşīĥah) zu beachten sind. Ich warne mich selbst und euch vor folgenden Dingen:

Ich warne vor Verbindlichkeiten. Denn zahlreiche Verbindlichkeiten lassen eine Person glauben, einen Fehler entdeckt zu haben da, wo kein Fehler ist. Und wehe dir vor der Zerstückelung der Worte deines Bruders. Denn dies schafft einen Spalt, dessen Folgen übel sind. Und wehe dir, dass du voreilig wirst im Bezug auf das Urteilen über andere. Und wehe dir, dass du die Gerüchte annimmst: "O die ihr glaubt, wenn ein Frevler zu euch mit einer Kunde kommt, dann schafft Klarheit." Und der erhabene Allah sagt auch: "O die ihr glaubt, wenn ihr auf Allahs Weg umherreist, dann unterscheidet klar und sagt nicht zu einem, der euch Frieden anbietet: „Du bist nicht gläubig“, wobei ihr nach den Glücksgütern des diesseitigen Lebens trachtet."[2]

Kehre zu den Großgelehrten zurück, wenn du dir bei einer Sache unsicher bist. Und wehe dir, dass du zu den Leuten gehörst, die etwas vorgeben, was sie nicht sind. Und wehe dir vor den Leuten der Verbindlichkeit, der Überheblichkeit, der Besserwisserei und des Mangels an Bescheidenheit gegenüber den Gelehrten und den Suchenden nach Wissen. Denn dies gehört wahrlich zur Krankheit unserer Zeit. Viele haben sich auf Dinge eingelassen, die sie nicht bewältigen können. Andere wiederum haben Türen eingestürmt, die sie weder richtig öffnen konnten noch damit umzugehen wussten, sodass sie dadurch Auseinandersetzung, Aufruhr und Meinungsverschiedenheit verursacht haben. Dadurch wurde der Kreis der Betroffenen immer weiter ausgedehnt und Hass, Neid, Spaltung und Verlust geschürt. Vor allem, wenn diese Angelegenheiten vor Leuten gebracht wurden, die nicht Herr darüber sind. Dies gehört wahrlich zu den Vorboten der Letzten Stunde.

Sei deshalb vorsichtig, o Diener Allahs, und kehre zu den Großgelehrten zurück, wenn du bezüglich einer Angelegenheit verwirrt bist. Und wehe dir, dass du die Aussagen deines Bruders verdrehst oder diese entsprechend deiner Neigung aufnimmst. Es gibt einige, die Hart sind bezüglich des Verständnisses der Aussagen anderer, indem sie den Texten und Aussagen der anderen die Hälse verdrehen, so wie es ihnen gerade passt. Dies gleicht manchmal dem Vorgehen der Juden. Als Allah ihnen anbefohlen hat zu sagen „Ĥiţţah“ (Vergebung), sagten sie „Ĥinţţah“ (Weizen)!

Der Manhadj der al-Ĥaddādiyah

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt dem Herrn der Welten. Und Lob und Heil seien auf den edelsten Gesandten, unseren Propheten Muĥammad und auf seine Angehörigen und all seinen Gefährten.

Um fortzufahren: Dies ist der Manhadj der al-Ĥaddādiyah:

1.      Ihr Hass gegen die heutigen Gelehrten des Şalafī-Manhadjs. Sie beleidigen sie, erklären sie zu Unwissende und Fehlgeleitete und verbreiten Unwahrheiten über sie, vor allem im Bezug auf die Leute aus Medina. Dann ging ihre Anfeindung über auf Ibn Taimiyah, Ibn al-Qayyim und Ibn Abī l-‘Izz, der die Erklärung von „at-Taĥāwiyyah“ geschrieben hat. Sie reden immer wieder schlecht über sie, um sie von ihrem Status zu stürzen und ihre Aussagen zurückzuweisen.

2.       Ihre Aussage, dass jeder ein Mubtadi‘ (Neuerer) ist, der in eine Bidd’ah (Neuerung) verfallen ist. Ibn Ĥadjar ist bei ihnen gefährlicher als Şayyid Quttb.

3.      Sie erklären jeden zum Mubtadi‘, der nicht denjenigen zum Mubtadi‘ erklärt, der in eine Bidd’ah verfallen ist. Sie feinden ihn an und bekämpfen ihn. Bei ihnen reicht es zum Beispiel nicht aus zu sagen: „Die und die Person hat etwas von der Asch’ariyah-Ideologie“ oder dass „dieser ein Asch’arī ist“. Bei ihnen musst du sagen: „Diese Person ist ein Mubtadi‘.“ Denn sonst werden sie dir den Krieg erklären, dich boykottieren (Hadjr) und zum Mubtadi‘ erklären.

4.      Bei ihnen ist es ausnahmslos Ĥarām (verboten), für die Leute der Bidd’ah, die verstorben sind, bei Allah um Vergebung zu bitten (Taraĥĥum). Für sie gibt es keinen Unterschied zwischen einem Rāfidī, einem Qadarī, einem Djahmī und einem Gelehrten, der in eine Bidd’ah verfallen ist.

5.      Sie erklären jeden zum Mubtadi‘, der für Abū Ĥanīfah, asch-Schaukānī, Ibn al-Djauzī, Ibn Ĥadjar und an-Nawawī bei Allah um Vergebung zu bitten (Taraĥĥum).

6.      Ihre heftigen Anfeindungen gegen die Şalafīs, egal wie sehr diese sich in der Da’wah (Ruf) zur Şalafiyyah anstrengen und sie verteidigen. Dabei spielt es für sie auch keine Rolle, wie sehr sie sich beim Zurückweisen der Bidd’ah, der Parteilichkeit (Ĥizbiyah) und der Irreleitung anstrengen. Sie konzentrieren sich dabei auf die Leute aus Medina und auf Scheich al-Albānī, möge Allah mit ihm gnädig sein, da er zu den Großgelehrten des Şalafī-Manhadjs gehört. Er gehörte zu jenen, die die Ĥizbiyah und der Leute der Bidd’ah und des Fanatismus am stärksten bekämpft hat. Einer von den Ĥaddādīs hat einmal in meiner Sitzung Scheich Ibn ‘Uthaimīn mehr als zehnmal zum Lügner erklärt. Ich wurde zornig über ihn und verwies ihn aus meiner Sitzung. Sie haben Bücher über diese Gelehrten verfasst und Audios aufgenommen. Sie haben außerdem auch Gerüchte über sie verbreitet. Dabei füllten sie ihre Bücher, ihre Audioaufnahmen und ihre Gerüchte mit Lügen und Verleumdungen. Zu den Übergriffen von al-Ĥaddād gehört auch, dass er ein Buch verfasst hat, in dem Scheich al-Albānī angegriffen und entstellt wird. Dieses Buch, das er handschriftlich verfasst hat, enthält etwa vierhundert Seiten. Würde man dieses Buch verlegen, wären es zweifellos fast eintausend Seiten. Dieses Buch nannte er „al-Khamīş“, also „das Heer von al-‘Armaram“. Er hat stets behauptet, vor den Ikhwān al-Muşlimīn, vor Şayyid Quttb und vor der Djuhaimāniyah zu warnen. Doch hat er über sie nicht ein einziges Buch verfasst, auch nicht einen kleinen Artikel, geschweige noch, dass er über sie ein Buch verfasst, das dem Buch „al-Khamīş“ gleicht.

Die Unschuld der Şalafis von den terroristischen Anschlägen

 


 

Im Namen Allahs, des Allaerbarmer des Barmherzigen.

 

Alles Lob gebührt Allah. Und Lob und Heil seien auf den Gesandten Allahs, auf seine Angehörigen und auf seinen Gefährten.

Allah hat Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt, um ihr die Oberhand über alle Religion zu geben, auch wenn es den Götzendienern zuwider ist. Das Leben des Propheten – möge Allah ihn loben und Heil schenken – ist eine praktische Umsetzung der Gesetze Allahs – Preis sei Ihm und erhaben ist Er – die Er ihm offenbart hat und auch anbefohlen hat, sie zu befolgen. Der Erhabene hat gesagt: "Hierauf haben Wir dich auf eine Richtung in der Angelegenheit (der Religion) festgelegt. So folge ihr und folge nicht den Neigungen derjenigen, die nicht Bescheid wissen. Gewiss, sie werden dir vor Allah nichts nützen. Aber gewiss, die Ungerechten sind einer des anderen Schutzherren. Allah aber ist der Schutzherr der Gottesfürchtigen." [al-Djāthiyah 45:18-19].

Der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – pflegte stets Verrat und Tücke zu verbieten und Wahrhaftigkeit, Rechtschaffenheit und Treue zu befehlen. Er – möge Allah ihn loben und Heil schenken – pflegte, „wenn er einen Kommandeur über eine Armee oder über einen Stoßtrupp ernannt hatte, ihm zu raten, Allah in Bezug auf sich selbst und im Bezug auf die Muslime zu fürchten, die mit ihm waren. Dann sagte er: „So zieht im Namen Allahs und auf dem Wege Allahs (in die Schlacht). Bekämpft diejenigen, die im Bezug auf Allah ungläubig sind. Zieht (in die Schlacht) und unterschlagt keine Kriegsbeute, begeht keinen Verrat, verstümmelt nicht und tötet keine Kinder.“ [verzeichnet bei Muşlim]. Im Wortlaut von at-Tabarānī in „al-Mu’djam aş-Şaĝīr“ (Nr.340) heißt es: „Seid nicht feige, tötet keine Kinder, keine Frauen und keinen älteren Mann.“

Somit hat der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – Verrat und Tücke verboten, den diese Terroristen jedoch benutzen. Er verbot auch das Töten von Frauen, Kindern und älteren Männern, die nicht fähig sind zu kämpfen und deshalb auch nicht kämpfen. Er verbot, diese Menschen zu töten, genauso wie er das Unheilstiften auch verboten hat. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und stiftet auf der Erde nicht Unheil, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Und ruft Ihn in Furcht und Begehren an. Gewiss, die Barmherzigkeit Allahs ist den Gutes Tuenden nahe." [al-A’rāf 7:56]. Er hat uns auch darüber berichtet, dass Er die Unheilstifter nicht liebt und dass Er die List der Verräter nicht gelingen lässt.

Auf diesen Weg schritten seine Gefährten. Wenn sie (in ihren Kriegszügen) auf Leute stießen, die Ungläubig waren, haben sie diese als aller erst zum Islam gerufen. Wenn sie es ablehnten und zu den Leuten der Schrift gehörten, haben sie ihnen die al-Djizyah angeboten. Wenn sie auch dies ablehnten, haben sie ihnen den Krieg erklärt und ihnen mitgeteilt, dass sie sie bekämpfen werden. Sie haben sie erst dann bekämpft, nachdem sie ihnen zuvor den Krieg erklärt hatten. Wenn es sich jedoch um Ungläubige gehandelt hat, die Götzendiener waren, so wurden ihnen zwei Möglichkeiten unterbreitet, einmal den Islam anzunehmen oder zu kämpfen. Sie wurden aber erst dann bekämpft, nachdem man ihnen vorher den Krieg erklärt hatte.

Doch das, was diese Terroristen heutzutage tun, indem sie sich Bombengürtel umhängen oder Autobomben fahren und dann, wenn sie eine Menschenmenge sehen, sich selbst oder ihr Auto in die Luft sprängen, so ist dies eine Tat, die sich auf Verrat stützt. Der Islam ist jedoch weit entfernt vor solchen Dingen und legitimiert diese niemals.

Die Selbstmordattentate, die in Großbritannien und auch anderswo verübt werden, werden von den Takfīris von diesen Chawāridj verübt und geplant. Der Prophet – möge Allah ihn loben und Heil schenken – hat sie beschimpft mit den Worten: „Am Ende der Zeit werden Menschen hervorkommen, die jung im Alter und schwach im Verstand sind. Sie reden mit dem besten, womit Geschöpfe nur reden können. Doch sie werden den Islam so ruckartig verlassen, wie wenn ein Pfeil durch das erlegte Wild geschossen wird. Ihr Glaube geht nicht über ihre Hälse hinaus. Überall, wo ihr sie vorfindet, tötet sie. Denn derjenige, der sie tötet, wird am Jüngsten Tag für diese Tötung eine Belohung erhalten.“

Es ist über den Propheten – möge Allah ihn loben und Heil schenken – auch authentisch überliefert, dass er sagte: „Sie sind die übelsten Getöteten unter dem Himmel.“ Und er sagte: „Und die besten, die unter dem Himmel getötet wurden, sind diejenigen, die von diesen Leuten getötet wurden.“ Und er sagte: „Wohl auf demjenigen, der sie tötet oder den sie töten.“ Und: „Überall, wo ihr sie vorfindet, töt sie. Denn für ihre Tötung gibt es Belohnung bei Allah.“ Und er sagte weiter: „Sie sind die Hunde des Höllenfeuers.“ Und er sagte auch: „Wenn ich sie noch erleben sollte, dann werde ich sie töten, so wie die ’Ād getötet wurden.“ Und in einem anderen Wortlaut: „So wie die Thamūd getötet wurden.“

Der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – sagte: „Wahrlich, es wird eine austretende Gruppe die Religion verlassen. sie werden den Islam so ruckartig verlassen, wie wenn ein Pfeil durch das erlegte Wild geschossen (Maraqa) wird. Sie werden zu dieser (Religion) nicht mehr zurückkehren, bis der Pfeil an die Bogensehne zurückkehrt.“

„Maraqa“ beutetet, dass der Pfeil aus dem erlegten Wild wieder von der anderen Seite austritt. Die Chawāridj treten genauso aus der Religion aus (, wie das Pfeil aus diesem Wild). Das heißt, sie werden es verlassen, ohne dass etwas davon an ihnen haften bleibt.

Von daher ist bekannt, dass der Islam unschuldig ist im Bezug auf diese rücksichtlosen und waghalsigen Handlungen. Er verurteilt diejenigen, die solches verüben und kritisiert ihr Handeln.

Diejenigen, die die Şalafis, die ja das Buch Allahs und die Şunnah Seines Gesandten – möge Allah ihn loben und Heil schenken – befolgen und nach dem Manhadj der Gefährten schreiten, beschuldigt, hinter den Anschlägen in Großbritannien oder auch anderswo zu stecken, bei denen Seelen getötet, Besitzt zerstört, Blut vergossen und Menschen geängstigt werden und wo gegen den Staat rebelliert wird, so sind sie es gewiss selbst, die solche Abscheulichkeiten verüben und es dann den anderen anhängen wollen. Sie sind es, die Mitglieder der Organisation al-Qā’dah, die Uşāmah Bin Lāden, al-Maş’arī, Şa’d al-Faqīh und ihresgleichen folgen. Denn diese erwähnten Leute sind mit den Büchern derjenigen aufgewachsen, die andere zu Ungläubigen erklären, wie Şayyid Qutb und all jene, die sich mit ihm auf diesem falschen Manhadj befinden. Sie erklären die Ummah von Muĥammad – möge Allah ihn loben und Heil schenken – ohne Recht zu Ungläubigen, ja sogar allein wegen ihren Sünden. Und niemand ist schließlich frei von Sünden.

Tatsache ist, dass es uns nichts gestattet ist, jemanden von den Muslimen zum Ungläubigen zu erklären, außer jenen, die der erhabene Allah zu Ungläubigen erklärt hat, wie die Götzendiener, den großen Götzendienst (Schirk) begangen haben. Der erhabene Allah hat gesagt: "Dir und denjenigen, die vor dir waren, ist ja (als Offenbarung) eingegeben worden: „Wenn du (Allah andere) beigesellst, wird dein Werk ganz gewiss hinfällig, und du gehörst ganz gewiss zu den Verlierern." [az-Zummar 39:65]. Und der Erhabene sagte auch: "Und wer neben Allah einen anderen Gott anruft, für den er keinen Beweis hat, dessen Abrechnung liegt nur bei seinem Herrn. Gewiss, den Ungläubigen wird es nicht wohl ergehen." [al-Mu`minūn 23:117]. Und der Erhabene sagte auch: "So rufe neben Allah keinen anderen Gott an, sonst wirst du zu den Gestraften gehören." [asch-Schu’arā` 26:213]. Und der Erhabene sagte, dass ’Īşā Ibn Maryam sagte: "[…] „O Kinder Işrā`īls, dient Allah, meinem Herrn und eurem Herrn!“ Wer Allah (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allah das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden keine Helfer haben.“ […]" [al-Mā`idah 5:72].

Dies ist die Wahrheit, vor der sich niemand abwenden darf. Und wer gegenteiliges behauptet von diesen Leuten, die die betenden und fastenden Muwaĥiddīn zu Ungläubigen erklären, der ist wahrlich ein Lügner und ein Rufer zur Falschheit. Dies ist die Wahrheit, an der weder jemand zweifeln noch sich von ihr abwenden darf.

Und Lob und Heil seien auf unseren Propheten Muĥammad, auf seine Angehörigen und allen Gefährten.

 

Diktiert von

Scheich Aĥmad Ibn Yaĥyā an-Nadjmī

22.7.1426 n.H. (27.08. 2005)

Das Bezeichnen der Leute der Qiblah als Ungläubige wegen ihren Sünden.

Schaich Ibn Uthaimīn – möge Allah mit ihm gnädig sein – hat gesagt:

Die Leute der Qiblah (Gebetsrichtung) sind Muslime, die in Richtung der Qiblah beten. Sie werden, wenn sie den großen Sünden verfallen sind, weder des Unglaubens bezichtigt noch werden sie deswegen aus dem Islam verbannt. Außerdem werden sie auch dafür nicht ewig in der Hölle bleiben. Denn der erhabene Allah hat gesagt:

 "Und wenn zwei Gruppen von den Gläubigen miteinander kämpfen, so stiftet Frieden zwischen ihnen. Wenn die eine von ihnen gegen die andere widerrechtlich vorgeht, dann kämpft gegen diejenige, die widerrechtlich vorgeht, bis sie zu Allahs Befehl zurückkehrt. Wenn sie zurückkehrt, dann stiftet Frieden zwischen ihnen nach Gerechtigkeit und handelt dabei gerecht. Allah liebt ja die Gerechten. Die Gläubigen sind doch Brüder. So stiftet Frieden zwischen euren beiden Brüdern." [1]

Hier wird die Existenz der Brüderlichkeit im Glauben bekräftigt, auch im Falle des sich gegenseitigen Bekriegens von Muslimen, was ja zu den großen Sünden gehört. Würde diese Tat denjenigen, der sie begeht, zum Ungläubigen machen, dann wäre doch diese Brüderlichkeit im Glauben dadurch aufgehoben worden (weil sie dann Ungläubige wären).

Der Gesandte Allahs – möge Allah ihn loben und Heil schenken – hat gesagt:

„[…] Allah wird dann sagen: "Kehrt zurück und bringt heraus diejenigen, die in ihrem Herzen das Gewicht eines Stäubchens an Gutem haben." […]“ [2]

Das heißt, holt sie aus dem Höllenfeuer heraus!

Bezüglich dieser Angelegenheit befinden sich zwei Gruppen im Widerspruch mit den Leuten der Ahlu ş-Şunnah:

Die erste Gruppe:     Die al-Chawāridj. Denn sie sagen: Derjenige, der große Sünden begeht, ist ein Ungläubiger (Kāfir), der ewig im Höllenfeuer sein wird.

Die zweite Gruppe:   Die al-Mu’tazilah. Denn sie sagen: Derjenige, der große Sünden begeht, ist kein Gläubiger mehr. Er ist weder gläubig noch ungläubig. Er befindet sich somit zwischen diesen beiden Zuständen und wird trotzdem ewig im Höllenfeuer sein.

Wir antworten auf die Ansichten dieser Gruppen wie folgt:

1. Ihre Aussagen stehen im klaren Wiederspruch zu den Texten des Qur`āns und der Şunnah.

2. Ihre Aussagen stehen im klaren Wiederspruch mit dem Konsens (al-Idjmā‘) der Gelehrten.

 

 

Entnommen aus dem Buch „Lamm’atu l-I´itiqād" von Ibn Qudāmah al-Maqdişī mit der Erklärung von Schaich Ibn Uthaimīn

Übersetzt von Zubejr Ibn Hysein al-Albānī.

Überarbeitet von ‘Aaşim Abu Yūnuş.

 

______________________________

[1] Sure al-Ĥudjurāt, Vers 9ff

[2] Verzeichnet bei al-Buchārī (Kapitel: al-Īmān, Nr. 44) und bei Muşlim (Kapitel: al-Īmān, Nr. 325, 193)

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