Alles Lob gebührt Allah und möge Er Seinen Gesandten loben und Heil schenken. Ich bin der Meinung mein Sohn, dass ich euch einige Texte aus der Scharī’ah vorlege, auf die ich gekommen bin. Und ihr seid – und Allah sei dafür Dank – Tullāb al-‘Ilm. Auch ihr gelangt zu den Dingen, zu denen wir gelangen und ihr wißt genau, was wir damit bezwecken wollen…
Erstens: Versorgt euch mit genügend Wissen, mit Wissen der Scharī’ah. Und die Grundlagen davon, sind Fiqh al-‘Aqīdah und Fiqh at-Tauĥīd. Danach könnt ihr den Fiqh der anderen wissenschaftlichen Pflichtfelder lernen. Euch ist auch nicht verborgen geblieben, was die Imame des Islams in diesem Bereich aufgeschrieben haben und was sie dort an Beweisen sammelten. Zu diesen Werken gehören: „aş-Şunnah“ von Ibn Abī ‘Āşim, „aş-Şunnah“ von ‘Abdullāh Ibn Aĥmad, „at-Tauĥīd“ von Ibn Khuzaimah, „at-Tauĥīd“ von Ibn Mandah, „al-Ibānah“ von Ibn Baţţah al-‘Akbarī, „al-Ibānah“ von Abū l-Ĥaşşan al-Asch’arī und „al-Īmān“ von Ibn Mandah, genauso wie sein Buch „at-Tauĥīd“. Danach folgen die Regel-Bücher. Im Bezug auf Ĥadīth sind es: Die sechs Mütter aller Bücher, „Şunnan“ von Imām Aĥmad, „Şunnan“ von ad-Dāraquţţnī, „Muştadrak al-Ĥākim“ und andere Sammlungen des Islam.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Ein Tālib al-‘Ilm ist darauf angewiesen, sich mit den Büchern der Şalaf zu vergnügen, dessen Autoren darauf geachtet haben, die Uşūl ad-Dīn und seine Furū‘ zu übermitteln.
Zweitens: Das Gefolgen der Leute des Wissens, deren Frömmigkeit, Gottesfurcht, festgegründetes Wissen, Kampf für die Wahrheit und Ruf zur Şunnah anerkannt sind. Denn die Gelehrten der Scharī’ah sind die glücklichsten Menschen und die ersten Menschen, die einen Anspruch auf den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, haben. Dies ist so, weil sie seine Erben sind, so wie es im authentischen Ĥadīth überliefert wurde: „Die Gelehrten sind die Erben der Propheten, und die Propheten haben weder Dinare noch Dirham vererbt, sondern das Wissen.Wer es nimmt, der hat viel Glück genommen.“[1]
Drittens: Das sich entfernen von den Büchern der sogenannten Denker. Zu den Köpfen dieser Bücher gehören zweifellos die Bücher von Şayid Quţţb, Muĥammad Quţţb, al-Qaradāwī, al-Ĝazālī und ähnliche. Diese und ähnliche Bücher heißen: Intellektuelle Bücher oder auch Bücher der Denker:
- Die meisten dieser Bücher bauen auf Unwissenheit bezüglich den Wahrheiten der Scharī’ah auf.
- Das, was darin an Wahrheit zu finden ist, ist wenig im Vergleich zu den Unwahrheiten, die dort beschrieben werden. Deshalb sollte die Wahrheit, die in diesen Büchern nur wenig im Vergleich zur Unwahrheit vorkommt, direkt aus den Büchern der Şalaf entnommen werden, sodass sich das Lesen solcher Bücher von selbst erübrigt – und Allahs sei dafür Dank. Niemand wird das Lesen der Bücher dieser Leute empfehlen, außer ein Unwissender, der die wahre Lage dieser Leute nicht kennt oder ein Befolger seiner Gelüste, der die unwissende Masse der Muslime und ihre Jugend in die Neuerung und in den Irrweg führen will.
Viertens: Das Einhalten des Schweigens und der Ruhe und das Überlassen der gewaltigen Angelegenheiten derjenigen, die gut reden können und die Erfahrungen haben beim Zurückweisen und Lösen von Problemen, da Allah ihnen Gelehrsamkeit, Erfahrung und gute Politik gewährt hat. Auf dieses weist folgendes hin:
- Der Vers aus der Sure an-Nişā`: "Und wenn ihnen eine Angelegenheit zu (Ohren) kommt, die Sicherheit oder Furcht betrifft, machen sie es bekannt. Wenn sie es jedoch vor den Gesandten und den Befehlshabern unter ihnen brächten, würden es wahrlich diejenigen unter ihnen wissen, die es herausfinden können. Und wenn nicht Allahs Huld und Erbarmen gewesen wären, wäret ihr fürwahr außer wenigen dem Satan gefolgt."[2]
- Der Hinweis im authentischen Ĥadīth, wo der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Die Kinder Israels wurden von Propheten geführt. Immer wenn ein Prophet verschied, trat ein anderer an seine Stelle. Aber es kommen keine Propheten nach mir.“[3] Der erhabene Allah hat die Gelehrten zu den Führern dieser Ummah gemacht. Gewaltige Geschehnisse sind aufgetreten, sei es in der Vergangenheit oder auch in der Gegenwart, wo sich gezeigt hat, dass die starken Gelehrten, die im Wissen fest gegründet sind, diejenigen waren, die die Ummah geführt haben. Ihre Aussagen und ihre Urteile sind es, auf die man sich beim Eintreffen von Unheil stützt. Zu diesem Unheil gehört auch ein Unheil, das nicht vor langer Zeit geschehen ist und zwar der Golfkrieg. Unsere Gelehrten, angefangen beim Imām und Faqīh Scheich ‘Abdul-‘Azīz Ben Bāz, möge Allah mit ihm gnädig sein, und seine Brüder von den Leuten des Wissens, haben ihr Wort gesprochen, das auf Beweisen aus den Scharī’ah-Texten begründet war. Danach hat geschrien, wer geschrien hat und gebrüllt, wer gebrüllt hat, und sich aufgeregt, wer sich aufgeregt hat. Doch die Wahrheit ist stets mit der Gemeinschaft der Muslime und nicht mit diesen provozierenden und verdrehten Leuten und Allah sei dafür Dank. Auf dieses weist auch der lange Ĥadīth von Ĥudhaifah hin, wo darin der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Halte dich an die Gemeinschaft der Muslime und ihrem Imām.“
Fünftens: Wenn ein Vorfall geschieht oder ein Unheil eintrifft und einige Leute des Wissens dazu etwas sagen, schweigen andere zu diesen Vorfällen, sodass niemand weiß, woran sie sind. Es ist deshalb für die islamische Jugend hier unbedingt erforderlich, nicht voreilig zu sein, indem sie ihre Schwerter der Wut gegen ihre Geschwister richten. Sie müssen schauen, was die Ebenbürtigen derjenigen, die geredet haben und ihre Geschwister dazu sagen. Denn die Ebenbürtigen desjenigen, der geredet hat oder auch seine Geschwister haben auf jeden Fall eine Aussage und eine Meinung zu dieser Sache, doch es ist nicht immer vom Vorteil, dieses sofort zu verkünden. Wenn sie es dann letztendlich verkünden, dann wird es entweder eine Zustimmung oder ein Widerspruch sein. Warum dann diese Voreiligkeit? Bewahrt Ruhe! Denn bereits bei zahlreichen Vorfällen, wo einige aus Eifer für die Wahrheit gesprochen haben, führten ihre Reaktionen nur dazu, dass die Reihen der Şalafis gespalten wurden und Streitigkeiten und Missklänge entstanden. Wenn du nun also einem Gelehrten oder einer Gruppe von den Leuten des Wissens angehörst, die bezüglich eines bestimmten Vorfalls gesprochen haben, dann ist es von allgemeinem Interesse, dass du nicht unter deinen Geschwistern Spaltung verbreitest. Denn die Lage ist zurzeit sehr aufgeheizt und die Wellen schlagen von überall ein. Und es gibt Gelehrten der Irreleitung, die im trüben Wasser fischen und auf solche Gelegenheiten nur warten, auch wenn sie sich dabei lediglich an ein Spinnenfaden festhalten müssen, um die Reihen der Şalafis zu spalten. Damit wir ihnen also den Weg abschneiden, müssen wir Ruhe bewahren und schauen, was das Ergebnis der Leute des Wissens sein wird, die zu dieser Gruppe der Leute des Wissens oder zu dieser Person, die in einer bestimmten Angelegenheit geredet haben, ebenbürtig sind. Vor allem, wenn der Redner jemand ist, der dafür bekannt ist, mit Wort und Stift für den Sieg der Şunnah zu kämpfen und der Bidd’ah und ihren Leute zu widersprechen. Somit leistest du mit deinem Schweigen einen Beitrag zur Sicherheit. Wenn danach die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, sprechen, wird die ganze Angelegenheit für jedermann deutlich werden. Denn die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, werden erst dann selbst reden, wenn sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben:
- Die Brüder und Gleichgesinnten desjenigen, der geredet hat, sind keine Werkzeuge in seiner Hand, mit denen er tun und lassen kann, was er will. Sie sind zwar seine Brüder und Gleichgesinnten, doch haben auch sie ihre eigenen Werkzeuge und die Kompetenz, diese Angelegenheiten unabhängig zu betrachten.
- Wenn sie nun eine bestimmte Haltung gegenüber demjenigen einnehmen, der geredet hat und für seinen wahrhaftigen Kampf, für seine Weisheit und für seine Stärke in der Sache der Şunnah bekannt ist , dann werden sie dies tun, nachdem sie ihn zuvor kontaktiert haben und mit ihm diese Angelegenheiten ausführlich diskutiert haben. Danach kann es vorkommen, dass er von seinem Fehler ablässt, bei dem er dachte, dass es die Wahrheit ist. Es kann aber auch sein, dass sie ihn auf Grundlage von Beweisen entweder zu Recht weisen oder ihm zustimmen. Nur mit dieser Methodik sichern wir den Zusammenhalt in den Reihen der Şalafis und schneiden denjenigen den Weg ab, die im trüben Wasser fischen und jede Möglichkeit ausschöpfen, um das vereinte Wort der Şalafis zu spalten. Es gibt Vorfälle unter den Jugendlichen, die in ihrem Innern auftreten. Hier ist es für die Jugendlichen erforderlich, in diesen Angelegenheiten, bei denen sie verwirrt sind, zu ihren Maschāyikh zurückzukehren, die bezüglich Ihrer Religion vertrauenswürdig sind und die für ihr festgegründetes Wissen und für ihre aufrichtigen Ratschläge bekannt sind. Die Jugendlichen müssen ihre Angelegenheiten vor diesen Gelehrten bringen und sich vor den blindmachenden Emotionen und verrücktmachendem Fanatismus befreien. Das Anliegen aller soll stets die Wahrheit sein und nichts anderes sonst. Nur mit diesem Anliegen wird ihnen klar werden, dass einer von ihnen die Wahrheit verfehlt und der andere die Wahrheit getroffen hat. Wenn sowohl die Herzen rein sind als auch die Absicht, dann wird es weder Spaltung noch Zerstrittenheit geben. Es wird stets ein sich Vereinen für die Wahrheit geben. Wenn mein Freund einen Fehler gemacht hat, wird er zur Wahrheit zurückkehren und dafür sei Allah Dank. Und wenn ich diesen Fehler begangen habe, kehre ich zur Wahrheit zurück und Allah sei dafür Dank. Nichts ist geschehen.
Das sind einige Wort zu diesem Thema, die der erhabene Allah mir ermöglicht hat. Mich haben einige meiner Söhne mit diesem gesegneten Treffen überrascht. Möge Allah dieses Treffen zu einem Treffen machen, bei dem die Sünden vergeben werden und unser Auseinandergehen danach zu einem Auseinandergehen machen, der beschützt ist. Und möge Allah unseren Gesandten Muĥammad loben und Heil schenken, ihm, seiner Familie und all seinen Gefährten.
Scheikh ‘Ubaid Ibn ‘Abdullah al-Djābirī, möge Allah ihn im Guten bewahren, im Vortrag „Die Gründe für die Errettung vor den Wirren“