Kapitel 5: Eine beispielhafte Auswahl an Aussagen von Şayyid Quttb, die von den Gelehrten zurückgewiesen wurden

  • Der allgemeine Takfīr auf alle Muslime

1. „Diejenigen, die Allah in der Urteilsfällung (al-Ĥākimiyyah) nicht die Einzigartigkeit zuschreiben und das in jeder Epoche und an jedem Ort, diese sind Muschrikīn! Aus diesem Schirk wird sie auch nicht ihr Glaube an „Lā Ilāha illa-Allah“, der lediglich ein Glaube ist, wieder raushelfen können und auch nicht dass sie all die Kulthandlungen der Religion Allah allein widmen.“[1]

2. „Wir rufen dazu auf, dass das Leben wieder zu einem islamischen Leben wird, in einer islamischen Gemeinschaft, das sowohl vom Glaubensfundament und den Vorstellungen des Islams regiert wird als auch von der islamische Gesetzgebung (Scharī’ah) und der islamischen Ordnung. Wir wissen, dass das islamische Leben nach dieser Definition bereits seit langer Zeit aufgehört hat zu existieren und das sogar überall auf dieser Erde. Auch die Existenz des Islams an sich hat aufgehört zu existieren.  Wir verkünden diese letzte Wahrheit laut, auch wenn dies vielleicht zu Schock, Panik und Enttäuschung von vielen führen wird, die es immer noch lieben, Muslime zu sein.“[2]

 

  • Was ist das Urteil beim „Muftī“ und „Faqīh“ Şayyid Quttb über das Fleisch, das von einem Muslim geschlachtet wurde, der kein Ikhwānī ist?

‘Alī ‘Aschmāwī hat gesagt: „Einer der Ikhwān ist zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass er derzeit kein Fleisch mehr essen wird, das von Muslimen geschlachtet wurde. Ich ging daraufhin zu Şayyid Quttb und fragte ihn diesbezüglich, worauf er sagte: „Sag ihnen, sie können es ruhig essen. Sie sollen es aus der Sichtweise betrachten, dass dieses geschlachtete Fleisch, Fleisch von Ahlu l-Kitāb ist. Das mindeste, was wir über die Muslime heutzutage sagen können ist, dass sie von Ahlu l-Kitāb sind!““[3]

An dieser besonderen islamischen Rechtsprechung (Fatwā) wird der Takfīr von Şayyid Quttb allgemein auf alle Muslime klar ersichtlich, die nicht der Gruppe der Ikhwān angehören. Denn die Ikhwān ist die einzige Schar, die noch gläubig ist.

Hier wird auch die Tendenz von Şayyid Quttb zur Vereinfachung bei Rechtsprechungen ersichtlich und nicht zur Härte und Einengung, da er schließlich das Fleisch, das von Muslimen geschlachtet wurde, nicht verboten hat sondern den Ikhwān eine Ausnahmeregelung gewährt hat.

Hier wird auch sein Vorzug der Christen und Juden gegenüber den Muslimen deutlich, als er die Muslime mit den Ahlu l-Kitāb verglichen hat. Denn derjenige, der zum Vergleich herangezogen wurde, hat eine höre Stellung als der, der mit ihm verglichen wurde.

 

  • Seine Aussage der Einzigheit der Existenz (Wiĥdat al-Wudjūd[4]). Erhaben ist Allah über das, was sie da sagen!

1. Er sagte bezüglich der Aussage des erhabenen Allahs, "Er ist der Erste und der Letzte"[5], folgendes: „In Ihm versinkt jegliche Wirklichkeit von Zeit, "Er ist der Erste und der Letzte", und in Ihm versinkt auch jegliche Wirklichkeit von Ort. Beide sind unbeschränkt. Das menschliche Herz schaut sich um und findet keine Wirklichkeit der Dinge, außer der Wirklichkeit Allahs.“[6]

2. Er sagte: „Gewiss, es gibt in Wahrheit keine andere Wirklichkeit des Seins. Die einzig wahre Wirklichkeit ist die Wirklichkeit Allahs, Erhaben ist Er.“[7]

 

  • Die musikalischen Suren beim „großen“ Mufassir[8]Şayyid Quttb

1. Er beschrieb die Musik der Sure ad-Duĥā als „musikalisch monoton, mit geruhsamen Schwingungen, sanften Schritten und wohlklingendem Echo und Rhythmus“.[9]

2. Er beschrieb die Musik der Sure al-Lail, indem er sagte: „Die begleitende Musik, die dort vorzufinden ist, ist rauer und höher als die Musik der Sure ad-Duĥā.“[10]

3. Er beschrieb die Musik der Sure al-‘Ādiyāt als „Musik, die der Musik der Sure an-Nāzi’āt ähnelt. Sie ist sogar härter und gewalttätiger. In ihr ist Rauheit, Gemurmel und Ausbruch zu finden.“[11]

4. Dann sagte dieser „besondere“ Mufassir, uns beruhigend hinsichtlich der Vernunft seiner Einteilung und hinsichtlich seiner Analogie bezüglich den musikalischen Regeln: „Der kreative Musiker Muĥammad Ĥassan asch-Schudjā‘ī gab uns die Ehre, indem er diesen Abschnitt über die Musik im edlen Qur`ān nachprüfte. Ihm ist es zu verdanken, dass einige musikalische Ausdrücke hier angepasst wurden.“[12]

 

  • Sind die folgenden Worte über Mūssā, möge Allah ihm Heil schenken, wirklich angemessen?

1. Er sagte in seinem Buch „at-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“ (Die künstlerische Darstellung im Qur`ān): „Nehmen wir Mūssā – er ist das Beispiel des impulsiven, reizbaren und launischen Führer.“[13]

2. Er sagte auch über Mūssā, möge Allah ihm Heil schenken: „Am Tage, als der Stock sich in eine Schlange wandelte, war er (Mūssā) nicht furchtlos gewesen, so wie die Furchtlosigkeit von Männern!“[14]

Denkt derjenige, der solche Worte von sich gibt, überhaupt über die folgende Aussage des erhabenen Allahs nach: "O die ihr glaubt, seid nicht wie diejenigen, die Mūssā Leid zufügten, worauf Allah ihn freisprach von dem, was sie (über ihn) sagten; und er war bei Allah angesehen."[15] Wir sagen: Mūssā war ein Diener Allahs gewesen, Sein Gesandter und derjenige, mit dem Er sprach! Möge Allah ihn und unseren Propheten loben und Heil schenken.

 

  • Die Rüge und Kritik von Şayyid Quttb an einige der besten Gefährten des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken

Bevor du das hier liest, solltest du folgendes wissen: Es ist nicht erlaubt, irgendjemanden von den Gefährten (Şaĥābah) zu beschimpfen oder schlecht über ihn zu reden. Und das aufgrund des Ĥadīths: „Beschimpft nicht meine Gefährten!“ Und auch der folgende Ĥadīth: „Wenn meine Gefährten erwähnt werden – also mit schlechten Dingen – dann haltet euch zurück.“ Das bedeutet: Dann erwähnt sie nicht mit diesen schlechten Dingen. Die Rüge und Kritik an die Gefährten ist ein Zeichen der Leute der Neuerung (Ahlu l-Bidda‘), vor allem von den Khawāridj und den Rawāfid! Und auch Şayyid Quttb hat seinen Anteil an diesen Eigenschaften und wie schlimm doch solch ein Anteil ist!

1. Şayyid Quttb sagt über das Kalifat von ‘Uthmān, das ja ein rechtgeleitetes Kalifat war, folgendes: „Wir tendieren zu der Ansicht, dass das Kalifat von ‘Alī, Allahs Wohlgefallen auf ihn, eine natürliche Fortsetzung des Kalifats der beiden Schuyūkh (Abu Bakr und ‘Ummar) war und dass die Ära von ‘Uthmān lediglich eine Lücke dazwischen war!“[16] Als er in der späteren Ausgabe diese Formulierung überarbeiten wollte bzw. diese für ihn überarbeitet wurde, ist darin folgendes geschrieben worden: „[…] und dass die Ära von ‘Uthmān eine Ära war, das von Marwān gesteuert wurde!“ Er hat ‘Uthmān damit nicht von den Folgen seiner Fehler, die er in beiden Ausgaben gemacht hat, wieder befreit.

Ich sage: Dies ist ein rāfidī-schiitische Atem! Was die Ahlu ş-Şunnah wa l-Djamā’ah angeht, so lieben sie ‘Uthmān. Sie würdigen ihn und glauben daran, dass er ein rechtgeleiteter Kalif war. Denn der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Das Kalifat nach mir wird dreißig Jahre anhalten.“[17] Das Kalifat von ‘Uthmān fällt definitiv auch darunter. Sie bezeugen, dass ‘Uthmān zu den Leuten des Paradieses gehört. Und sie bezeugen auch, dass die Ära von ‘Uthmān zu den besten und blühendsten Ären gehört, die die Muslime erlebt haben. Die Muslime befanden sich in dieser Ära in bester Verfassung, bis dann diese Schar von Khawāridj erschien, angezettelt durch eine jüdische List, die dann angefangen haben, ‘Uthmān zu verleumden und ihn offen zu kritisieren. Sie haben alle möglichen Gerüchte über ihn verbreitet, die dann vom Mobb, dem Gesindel und dem Pöbel geglaubt wurden und somit gegen ihn revoltierten. Sie brachten ihn zu Falle mit der Begründung, die Situation damit bessern zu wollen und ein Kalifat wieder einzurichten, dass dem Kalifat der beiden Schuyūkh (Abu Bakr und ‘Uthmān) gleicht. Sie haben ihn daraufhin umzingel und dann getötet, möge Allah sie und diejenigen verfluchen, die diese Tat, die sie begangen haben, gutheißen und es zu ihren besten Tugenden machen.

2. Şayyid Quttb sagt: „Schließlich kochte die Wut über gegen ‘Uthmān und die Wahrheit vermischte sich in dieser Zeit mit der Falschheit und das Gute mit dem Bösen. Jeder, der die Dinge aus der islamischen Sicht betrachtet und sie mit einem islamischen Bewusstsein empfindet sollte zwangsläufig bestätigen, dass diese Revolte (gegen ‘Uthmān) allgemein näher an der Seele des Islams und an seiner Richtung war, als der Standpunkt von ‘Uthmān oder präzise gesagt, als der Standpunkt von Marwān.“[18]

Es ist klar aus dieser sündigen und abscheulichen Aussage ersichtlich, dass ‘Uthmān weder die Dinge aus der islamischen Sichtweise betrachtet hat noch hat er dabei die Seele des Islams empfinden können, auch wenn Marwān, Allahs Wohlgefallen auf ihn, derjenige gewesen sein soll, der die Dinge gesteuert hat.

3. Şayyid Quttb begnügte sich nicht mit der Verleumdung von ‘Uthmān. Im Gegenteil, er fügte dieser auch Verleumdungen gegen Mu’āwiyah und ‘Ammr Ibn al-‘Āş, Allahs Wohlgefallen auf ihnen, hinzu, indem er sagte: „Als Mu’āwiyah und sein Kumpane – er meint hier ‘Ammr Ibn al-‘Āş – sich auf diese Ebene der Lüge, der Täuschung, des Betrugs, der Heuchelei, der Bestechung und des Kaufens von Garantien abgelassen haben, konnte ‘Alī sich nicht genauso auf dieses unterste Niveau ablassen.“[19]

Dies sind sechs Eigenschaften, die zu den abscheulichsten und abartigsten Eigenschaften gehören, mit denen er diese beiden Führer beschrieben hat, die ja zu den Besten der Şaĥābah gehören und zu denen, deren Wort Gewicht hat. Doch gewiss hatte Şayyid Quttb ein größeres Anrecht auf diese von ihm erwähnten Eigenschaften und war dessen würdig.

 

  • Şayyid Quttb behauptet das zu wissen, was die Brüste verbergen, während er den Schwager des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, verleumdet

 4. Şayyid Quttb sagte über Abū Şufyān, Allahs Wohlgefallen auf ihn: „Abū Şufyān ist dieser Mann, von dem der Islam und die Muslime oft getroffen wurden (d.h. Leid erfahren mussten), so wie es die Seiten der Geschichtete festgeschrieben hat. Er hat den Islam erst dann angenommen, als der Islam die Oberhand gewann. Somit ist dieser Islam lediglich ein Islam der Lippen und der Zunge, nicht der Glaube des Herzens und des Gewissens. Der Islam drang nicht in das Herz dieses Mannes ein!“[20]

An diesen Aussagen wird der Ausmaß der Beeinflussung von Şayyid Quttb durch das Gedankengut der Schiiten und Rawāfid in ihrer Haltung bezüglich der Gefährten des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken.

 

  • Der Ruf zu Revolten und Staatstreiche

1. „Derjenige, der an eine bestimmte Überzeugung und Ordnung glaubt, egal ob es sich hierbei um eine Person oder einer Gruppe handelt, der ist aufgrund dieser Überzeugung und der Glaube daran gezwungen, alles zu unternehmen, um die herrschende Staatsordnung zu beseitigen, die auf eine andere Sichtweise beruht, die nicht seine ist.“[21]

2. Er sagte auch: „Diese Aufgabe, nämlich die Schaffung eines islamischen Staatsstreichs, ist allgemein und nicht begrenzt auf ein bestimmtes Gebiet. Das ist sogar das, was der Islam anstrebt und sich stets vor Augen führt, nämlich die Durchführung eines allumfassenden Staatsstreichs in allen Teilen dieser Erde. Dies sind sein innigster Wunsch und sein ultimatives Ziel, das er anstrebt. Somit ist es für die Muslime oder auch Mitglieder der islamischen Partei unvermeidlich geworden, sich auf ihre Mission zu begeben, um diesen gewünschten Staatsstreich herbeizuführen und nach dem Sturz der Staatsordnung zu streben, das in den Ländern herrscht, in der sie leben.“[22]

 

  • Şayyid Quttb würdigt die Revolte gegen ‘Uthmān und die Revolte der Qarāmitah

Er, möge Allah ihn mit Seiner Gerechtigkeit behandeln, sagte: „Tatsache ist, dass die Vorwürfe gegen die islamischen Ordnung, dass diese ihre Garantieren nicht erfüllen kann, eine Nichtachtung des Potentials ist, das in jeder Ordnung steckt, genauso wie es auch eine Nichtachtung der Tatsachen aus der islamischen Geschichte ist, wie die große Revolte gegen ‘Uthmān, die Revolte des Ĥidjāz gegen Yazīd, die Revolte der Qarāmitah[23] und noch viele andere mehr, die gegen Ausbeutung, Ungerechtigkeit der Staatsmacht und Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten aufgestanden sind. Doch die Seele des Islams fährt fort, gegen all diese Zustände zu kämpfen, trotz all den zerstörerischen Schlägen, die in all den tausenddreihundert Jahren gegen sie verübt wurden.“[24]

Somit beschreibt für Şayyid Quttb die Revolte gegen ‘Uthmān, Allah Wohlgefallen auf ihn und die Revolte der Qarāmitah, die wahre Seele des Islams. Dies gibt dir ein deutliches Bild über die Wirklichkeit des Islams bei Şayyid Quttb. Der Islam, zu dem er aufruft und andere dazu einlädt, ist nicht der Islam, der sich auf Qur`ān und Şunnah beruht, sondern ein Islam der Khawāridj und Qarāmitah, der auf den Falschheiten des Sozialismus beruht und auf den Hass der Rawāfid gegenüber den Gefährten des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken.

 

  • Die Erkenntnis von Şayyid Quttb, dass der Islam eine Mischung ist aus Christentum und Kommunismus

Şayyid Quttb hat gesagt: „Es ist unerlässlich, dass der Islam herrschen wird, weil es der einzige Glaube ist, der vorteilbringend und konstruktiv ist, da er aus dem Christentum und dem Kommunismus gleichermaßen in vollkommenster Weise geformt wurde und somit all ihre (d.h. Christentum und Kommunismus) Ziele umfasst und diesen noch Stabilität, Einklang und Gradheit hinzufügt.“[25]

Scheikh Ibn ‘Uthaimīn sagte über den, der solch eine Aussage macht: „Entweder ist dieser unwissend bezüglich des Islams oder er gehört zu denen, die mit dem betrogen wurden, worauf sich die ungläubigen Gemeinschaften der Christen befinden.“[26]

Scheikh Ĥammād al-Anssārī hat gesagt: „Derjenige, der solch eine Aussage gemacht hat, sollte, wenn er noch am Leben ist, aufgefordert werden zu bereuen. Wenn er sich weigern sollte, wird er hingerichtet!“

 

  • Şayyid Quttb weist hunderte authentische Aĥādīthe zurück, die in beiden Şaĥīĥ-Werken und anderswo stehen und lehnt dutzende Angelegenheiten der ‘Aqīdah ab, die bei den Ahlu ş-Şunnah wa l-Djamā’ah gelten, mit seiner Aussage:

„Die Āĥād-Aĥādīthe[27] werden in Angelegenheiten der ‘Aqīdah nicht herangezogen. Der Qur`ān ist die Referenz!“[28]

Es ist bekannt, dass die meisten prophetischen Aĥādīthe nicht Mutawātir[29] sind. Und es ist bei den Ahlu ş-Şunnah auch eine entschiedene Sache, dass wann auch immer die Authentizität eines Ĥadīths bestätigt wurde, sei es auch durch eine Quelle, es verpflichtend ist damit zu arbeiten. Man muss daran glauben, wenn es eine Benachrichtigung ist und es in die Tat umsetzen, indem man das umsetzt bzw. unterlässt, was darin gesagt wurde, wenn es eine Aufforderung ist. Niemand hat sich diesem gewaltigen Grundsatz widersetzt, außer den Leuten der Gelüste und Neuerung, die die Şunnah ablehnen und ihr keinerlei Beachtung schenken. Im Gegenteil, sie schätzen stattdessen die Sichtweisen der Menschen und die Abfälle des Verstandes und des Intellekts, die krank sind, so wie es in den jeweiligen Abschnitten in den Büchern der Gelehrten detailliert beschrieben wurde.

 

  • Bei Şayyid Quttb sind die alten Tafssīr-Bücher nur noch Schutt, von denen der Qur`ān befreit werden muss

Er sagt über seine Bücher „Die Ereignisse des Jüngsten Tages“ und „Die künstlerischen Darstellungen im Qur`ān“: „Ich bin der Überzeugung, dass ich mit diesem Buch, mit dem Buch davor und den Büchern, die noch nachkommen werden, nichts weiter tue, als den Qur`ān wieder neu in unser Bewusstsein zu rufen, so wie ihn die Araber das erste Mal rezitiert haben und deshalb auch alle damit verzaubern konnten. Das Mindeste ist, dass ihm seine (verlorene) Ehre und sein Glanz zurückgegeben werden und dass er wieder befreit wird vom Schutt all dieser sprachlichen, grammatikalischen, rechtswissenschaftlichen, geschichtlichen und märchenhaften Auslegungen.“[30]

Ich sage: Einige Bücher des Tafssīrs beinhalten Aĥādīthe, die schwach oder erlogen sind und auch vieles der Işrā`īliyāt[31]. Wenn Şayyid Quttb seinen Ruf zur Säuberung dieser Dinge gemacht hätte, dann wäre dies gut gewesen. Doch dass er dazu ruft, dass sie alle beseitigt werden sollen, so ist dies das Gewaltigste, was zwischen den Menschen und dem Verständnis des Buches ihres Herrn, seiner Erkenntnis, seiner Bedeutung, seiner Absicht und seiner Regel, trennt. Und Allah ist unsere Stütze.

 

  • Und zu guter Letzt: Der Erneuer (Mudjaddid) dieser Zeit kennt nicht die Bedeutung von „Lā Ilāha illa-Allah“

1. Şayyid Quttb sagt bezüglich der Aussage des erhabenen Allahs, "Und Er ist Allah. Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Ihm"[32]: „Das bedeutet, dass Er keinen Partner hat weder beim Schaffen noch beim Auswählen.“

2. Er sagte auch: „Das, worüber in dieser Religion Gewissheit herrscht ist, dass im Inneren keine ‘Aqīdah existieren kann und auch keine Religion im alltäglichen Leben, bis die Menschen bezeugen, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah, was ja bedeutet: Die Herrschaftsgewalt gehört allein Allah. Die Herrschaftsgewalt zeigt sich in Seiner Gesetzgebung wieder genauso wie auch in Seinen Befehlen.“

Ich sage: Die Verwirrung herrscht nicht bezüglich dem, der es als erlaubt ansieht, dass andere neben Allah Gesetze erlassen dürfen. Die Frage ist eher folgende: Was ist mit der Person, die glaubt, dass Allah der alleinige Herrscher ist, er aber seine Bittgebete an Awliyā` richtet und ihnen Opfertiere und andere Arten der Anbetung darbringt? Nach der Definition von Şayyid Quttb ist dieser ein Muslim, der den Tauĥīd umsetzt, da er ja schließlich den Tauĥīd nach dieser Definition erfüllt hat!

Dasselbe gilt auch für diejenigen, die diese Sorte von Menschen nicht zu Ungläubigen erklären mit der Begründung, dass sie ja schließlich bezeugen, dass es keinen Schöpfer gibt außer Allah. Das Verständnis vom Tauĥīd bei ihnen ist, dass es keinen wahren Schöpfer gibt, außer Allah.

Der Satz, mit dem Şayyid Quttb die Worte des Tauĥīds erklärt hat, ist an sich wahr. Doch dass dies die Erklärung der Worte des Tauĥīds sein soll, so sind dies eine gewaltige Falschheit und eine große Unwissenheit hinsichtlich der Wirklichkeit des Tauĥīds, der der Grund dafür war, warum all die Propheten, möge Allah sie loben und Heil schenken, überhaupt entsandt wurden, nämlich damit alle Arten der Anbetung allein Allah gewidmet werden. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: „Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!“"[33]

 

 



[1]
Adh-Dhilāl 2/1492

[2]Al-‘Adālah al-Idjtimā‘iyyah

[3]Buch „Die geheime Geschichte der Muslimischen Bruderschaft“, S. 80

[4]Anm. des Übersetzers: Diese abscheuliche ‘Aqīdah besagt, dass Allah der Allmächtige, eine Einheit mit Seinen Geschöpfen bildet (Schöpfer und Schöpfung sind eine Realität und somit Eins).

[5]Al-Ĥadīd 57:3

[6]Adh-Dhilāl

[7]Adh-Dhilāl

[8]Qur`ān-Kommentator

[9]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“ („Die künstlerische Darstellung im Qur`ān“)

[10]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“

[11]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“

[12]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“, S.89

[13]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“, S. 200

[14]„At-Tasswīr al-Fannī fī l-Qur`ān“

[15]Al-Aĥzāb 33:69

[16]„Al-‘Adālah al-Idjtimā’iyyah“ S. 206, 5. Ausgabe

[17]Verzeichnet bei Ibn Ĥibbān, al-Ĥākim und andere

[18]„Al-‘Adālah al-Idjtimā’iyyah“ S. 189

[19]„Kuttub wa Schakhşiyyāt“ (Bücher und Persönlichkeiten), S.206

[20]„Madjallat al-Muşlimūn“ Nr. 3, Jahr: 1371 n.H. (1951 n.Ch.)

[21]Adh-Dhilāl

[22]Adh-Dhilāl 3/145

[23]Das, was die Qarāmitah getan haben in ihrer Revolte, die Şayyid Quttb hier würdigt, war, dass sie al-Ĥadjādj am Tage von Tarwiyyah (ein Tag vor Hadj) im Jahre 317 n.H. (929 n.Ch.) in der gesegneten Moschee von Mekka getötet haben und zwar durch die Leitung ihres Führers Abū Tāhir, der ein Bātinī war und ein Ketzer, möge Allah ihn verfluchen. Er stahl den schwarzen Stein aus der Ka’bah und hat allen Pilgern ihr Hab und Gut weggenommen. Dabei rief er ständig: „Wo sind diese Vögel in aufeinanderfolgenden Schwärmen! Und wo sind diese Steine aus gebranntem Lehm!“ Der schwarze Stein blieb bei den Qarāmitah, bis er dann schließlich nach zweiundzwanzig Jahren wieder zurückgeholt werden konnte. Für mehr Informationen siehe das Buch „at-Tārīkh“ (die Geschichte) von Ibn Kathīr über die Ereignisse vom Jahre 317 n.H. und Allah ist unsere Stütze!

[24]Al-‘Adālah 223

[25]Al-Ma’rakah (Die Schlacht) S. 61

[26]Aus dem Buch „al-‘Awāssim“ von Scheikh Rabee‘, S.22

[27]Anm. des Übersetzers: Āĥād-Aĥādīthe sind Aĥādīthe die nicht so häufig überliefert wurden, dass eine Einigung auf eine Lüge auszuschließen ist. Ein Ĥadīth, der als „Āĥād“ bezeichnet wird, muss gemäß den Authentizitätskriterien überprüft werden. Wenn er authentisch ist, gilt er als starker Beweis in allen Wissenschaftsbereichen auch in Angelegenheiten der ‘Aqīdah.

[28]Adh-Dhilāl 6/4008

[29]Anm. des Übersetzers: Der Begriff Mutawātir („vielfach überliefert“) bezieht sich auf die Häufigkeit der Überlieferung einer islamischen Quelle und bedeutet, dass über viele verschiedene ununterbrochene Überliefererketten die gleiche Information bzw. der gleiche Text überliefert ist, sodass deren Einigung auf eine Lüge unmöglich ist. Es gibt jedoch nur sehr wenige Aĥādīthe, die mutawātir sind, man geht von 100 bis 200 Aĥādīthen aus.

[30]Buch von al-Khālidī, S.271 und „Maschāhid al-Qiyāmah“ S.8

[31]Anm. des Übersetzers: Işrā`īliyāt sind Geschichten und Überlieferungen von Banu Işrā`īl, also dem Volke Israel.

[32]Al-Qassaş 28:70

[33]Al-Anbiyā` 21:25

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