Der Scheich, möge Allah mit ihm gnädig sein, hat gesagt: „Kapitel: Der Vorzug des Tauĥīds und was er an Sünden sühnt1“. Danach führte er in diesem Kapitel Verse aus dem Buch Allahs und Aĥādīthe über den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, auf, die den Vorzug des Tauĥīds zeigen und das, was er an Sünde sühnt. Der Zusammenhang zwischen diesem Kapitel und dem vorherigen ist völlig klar. Nachdem er, möge Allah mit ihm gnädig sein, im vorherigen Kapitel die Wirklichkeit des Tauĥīds erklärt hat und wie der geforderte Tauĥīd zu verstehen ist, indem er dies mit quranischen Versen und prophetischen Aĥādīthe erklärt hat, sah er es als logisch an, danach den Vorzug des Tauĥīds zu erwähnen, um ein Begehren ihm gegenüber zu erwecken und um darauf zu drängen, diesen umzusetzen.
Denn wenn du die Vorteile einer Sache kennst, dann wird die Seele sich an dieser festhalten wollen und darauf achtgeben. Hinter der Gliederung dieser beiden Kapitel steckt eine gezielte Weisheit. Dies zeigt, wie präzise sein Verständnis war, möge Allah mit ihm gnädig sein. Hätte er den Vorzug des Tauĥīds vor der Erklärung des Tauĥīds erwähnt, dann wäre dies nicht angebracht gewesen. Deshalb ist es unabdingbar, erst die Wirklichkeit und die Bedeutung einer Sache zu zeigen und dann den Vorzug davon zu erklären. Doch dass du die Vorzüge einer Sache erklärst, die nicht bekannt ist, so wird dies ohne Nutzen bleiben.
Hier wird uns auch sofort der Fehler ersichtlich, der von vielen der heutigen Rufern zu Allah (Du‘āt) und zeitgenössischen Autoren begangen wird, die behaupten, für den Islam und für den Ruf zum Islam (Da‘wah) zu schreiben, indem sie den Islam in ihren zahlreichen Vorträgen und Bücher unaufhörlich loben. Das, was sie sagen und schreiben, ist die Wahrheit, doch was ist in erster Linie überhaupt der Islam? Sie zeigen nicht, was der Islam eigentlich ist! Du liest das Buch von Anfang bis Ende und hörst dir eine Predigt oder eine Audioaufnahme von Anfang bis Ende an, wo darin der Islam gelobt und ihm Anerkennung zugesprochen wird und wo darin all seine Vorteile aufgelistet werden, doch was ist überhaupt der Islam? Denn jede dieser irregegangenen Gruppierungen erklärt den Islam nach ihrer Methodologie (Madhhab).
Es reicht also nicht aus, dass wir lediglich den Islam loben und ihm Anerkennung zusprechen, wir müssen erklären, was der Islam überhaupt ist. Was ist die Wirklichkeit des Islam, der einen vor dem Unglauben rettet und in den Tauĥīd eintreten lässt und der einen vor der Hölle rettet und in das Paradies eintreten lässt. Was sind die Gegensätze zum Islam, die den Islam einer Person verderben und ihn aus dem Islam austreten lassen. Was sind die Dinge, die den Islam einer Person vollkommen machen und die Dingen, die ihn mindern. All dies ist erforderlich. Das alleinige Loben und das alleinige Erwähnen der Vorzüge einer Sache, ohne die Wirklichkeit darüber zu erklären, ist ein großer Fehler. Der Islam ist das, womit der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, gekommen ist und vorauf sich seine edlen Gefährten und die bevorzugten (ersten drei) Generationen befanden. All das, was dem widerspricht, gehört wahrlich nicht zum Islam, auch wenn sein Anhänger behauptet, dass dies der Islam sei.
Deshalb sieht ihr, wie der Scheich im ersten Kapitel die Wirklichkeit des Tauĥīds erklärt hat, damit nicht jeder behaupten kann, dass genau seine Methodologie dem Tauĥīd entspreche oder dass das, worauf er sich befindet, der Tauĥīd sei. Dies ist eine erste Angelegenheit. Denn sie sagen: „Ruft zum Islam auf und zeigt lediglich seine Vorteile. Erklärt den Menschen nicht die Wirklichkeit des Islams, denn dies könnte die Menschen von euch abbringen.“
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[1] süh|nen [V.1, hat gesühnt; mit Akk.] etwas s. etwas wiedergutmachen, einen Ausgleich für etwas schaffen; ein Unrecht s.