Imām Aĥmad Ibn Ĥanbal (164 – 241 n. H. / 780 – 855 n.Ch.)

 

Er ist der wahre Imām, Scheich al-Işlām, Abu ’Abdillah Aĥmad Ibn Muĥammad Ibn Ĥanbal Ibn Hilāl Ibn Aşad Ibn Idrīş Ibn ’Abdullah Ibn Hayyān adh-Dhuhli asch-Schaybānī al-Marwāzī, dann al-Baĝdādī, einer der hervorragendsten Imame. Sein Vater war von den Soldaten des Marw. Er starb als junger Mann, und Aĥmad wuchs als Halbwaise auf. Man sagt, dass seine Mutter aus Marw wegging und ihn mit sich nahm. Er wurde in Rabī’ al-Awwal im Jahre 164 n.H. (November 780 n.Ch.) geboren.

Der Lehrer, der Imām, der Scheich al-Işlām, Abu ’Uthmān Işmā’īl Ibn ’Abdur-Raĥmān aş-Şābūnī an-Nayşabūrī – möge Allah mit ihm gnädig sein – teilte uns mit, als er nach Damaskus im Radjab des Jahres 432 n.H. kam, sagte er: [...] Abu l-Fadl Şāliĥ Ibn Aĥmad Ibn Ĥanbal sagte: Ich hörte meinen Vater sagen: „Ich wurde im Jahre 164 n.H. zu Beginn des Rabī’ al-Awwal geboren.“

Er sagte: Ich hörte sagen: Mein Vater sagte: „Ich studierte Ĥadīth, als ich 16 Jahre alt war.“

Mein Vater sagte: „Wenn ich 50 Dirhams bei mir hätte, würde ich ständig zu Djarīr Ibn ’Abdul-Ĥamīd in ar-Rayyi reisen. Manche unserer Gefährten sind gegangen und es war für mich nicht möglich zu gehen, denn ich habe nichts bei mir.“

Ich hörte Şāliĥ sagen: Ich sagte zu meinem Vater: „Ein Ĥadīth könnte lauten ‚Der Gesandte Allahs - möge Allah ihn loben und Heil schenken - sagte…’ Jedoch könnte jemand schreiben: ‚Der Prophet - möge Allah ihn loben und Heil schenken - sagte…’ Er sagte: ‚Ich sehe darin kein Problem.’“

Imām asch-Schāfi’ī (gest. 204 n.H. / 819 n.Ch.) sagte: „Ich verließ Bagdad, und ich habe keinen Mann hinter mir gelassen, der besser wäre, mehr Wissen oder großen Fiqh (Verständnis) noch größere Taqwah hat als Aĥmad Ibn Ĥanbal.“

Abu Dāwūd (gest. 257 n.H. / 871 n.Ch.) sagte: „Die Unterrichte von Aĥmad waren Sitzungen des Jenseits. Er hatte niemals irgendetwas von den weltlichen Angelegenheiten erwähnt; und ich habe ihn nie diese Welt erwähnen sehen.“

’Ali Ibn al-Madanī (gest. 234 n.H. / 848 n.Ch.) sagte: „Wahrlich, Allah hat diese Religion durch Abu Bakr as-Siddiq am Tage der Apostasie unterstützt; und durch Aĥmad Ibn Ĥanbal am Tage der Heimsuchung.” [Tadhkīrāt al-Ĥuffādh, 2/432].

Qutaybah Ibn Şa’īd (gest. 240 n.H. / 854 n.Ch.) sagte: „Wenn du einen Mann Aĥmad lieben siehst, dann wisse, dass er eine Person der Şunnah ist.“

Und Abu l-Ĥaşan al-Asch’arī (gest. 324 n.H. / 936 n.Ch.) sagte: „Unsere Haltung, die wir inne haben und als Religion einnehmen, ist: das Festhalten am Buche Allahs, unseres Herrn – des Allmächtigen und Majestätischen – und der Şunnah unseres Propheten Muĥammad - möge Allah ihn loben und Heil schenken - und an dem, was von den Gefährten, den Tābi’īn und den Ĥadīth-Imamen überliefert wurde. Dies ist es, woran wir festhalten, und ebenso dem gegenüber, was Abu ’Abdillah Aĥmad Ibn Muĥammad Ibn Ĥanbal, möge Allah sein Gesicht erhellen, seine Stufe erhöhen und ihm großartige Belohnung spenden, zu sagen pflegte, indem wir uns von dem entfernen, was seiner Haltung widerspricht. Denn er war der edle und vollkommene Imām, durch den Allah die Wahrheit klar gemacht und den Irregang entfernt und den Minhādj verdeutlicht hat, und durch ihn hat Allah die Neuerung der Neuerer, die Abweichung der Abweichler und die Zweifel der Zweifler vernichtet. Möge Allah daher barmherzig mit ihm, dem führenden Imām, sein.“ [Al-Ibānah ’An Uşūl ad-Diyānah (Nr. 24) von Abu l-Ĥaşan al-Asch’arī.].

Tādju d-Dīn aş-Şubqi (gest. 770 n.H. / 1368 n.Ch.) sagte: „Abu l-Ĥaşan al-Asch’arī ist der führende der Ahlu ş-Şunnah und Aĥmad Ibn Ĥanbal […].“ [Tabaqāt asch-Schāfi’iyyah al-Kubrah (2/250).].

Ibrāhīm al-Ĥarbī (gest. 285 n.H. / 898 n.Ch.) sagte: „Ich sah Abu ’Abdillah, und es war so, als ob Allah für ihn das Wissen der früheren und späteren Menschen gesammelt hätte.“ [Die oben genannten Überlieferungen wurden aus Şiyar A’lām an-Nubulā’ (11/177-358) entnommen].

Abu l-Fadl sagte: „Und er legte mir folgendes Testament vor: Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers. Dies ist es, was ich – Aĥmad Ibn Muĥammad Ibn Ĥanbal – als Testament zurücklasse. Ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah, ohne Partner ist Er. Und dass Muĥammad Sein Diener und Gesandter ist. Er sandte ihn - möge Allah ihn loben und Heil schenken - mit der Führung und der wahren Religion, so dass sie über alle anderen Religionen die Oberhand gewinne, selbst wenn es die Ungläubigen nicht mögen. Und er sollte diejenigen ermahnen, die ihm von seiner Familie und seinen nahen Verwandten gehorchen, dass sie Allah als Diener anbeten und Ihn preisen wie die Preiser, und dass sie aufrichtig die Gemeinschaft der Muslime ermahnen. Und ich bin wahrlich mit Allah als einen Herrn und mit Muĥammad - möge Allah ihn loben und Heil schenken - als einen Propheten zufrieden.

Und ’Abdullah Ibn Muĥammad, allgemein als Buran bekannt: ich gab ihm fünfzig Dinar, und er ist in dem, was er sagt, wahrhaftig. Daher ist dieses Geld von mir durch die Einnahmen des Hauses – so Allah will – zu zahlen. Wenn ich sterbe, wird es durch meine Söhne gegeben werden: Şāliĥ und ’Abdullah Ibn Aĥmad Ibn Muĥammad Ibn Ĥanbal. Deshalb werden sie alles Erwähnte und elf Dirham nach meinem Tode Ibn Muĥammad geben.

Zeugen: Abu Yusuf, Şāliĥ und ’Abdullah, Söhne von Aĥmad Ibn Muĥammad Ibn Ĥanbal.“

Abu l-Fadl sagte: „Und er bemühte sich im Fasten und aß nicht fetthaltig. Und vor dem kaufte ich für ihn Fett für einen Dirham, und er aß es für einen Zeitraum von einem Monat. Daher ließ er ab vom fetthaltigen Essen. Er fuhr mit dem Fasten und Arbeiten fort […].“

„Mein Vater wurde im Jahre 237 n.H. zu al-Mutawakkil geführt, und er blieb dort bis zum Jahre 241 n.H. Er war nicht lange dort, bevor ein Gesandter von al-Mutawakkil zu ihm kam. Es war am ersten Tag von Rabī’ al-Awwal im Jahre 241 n.H. Mein Vater musste sich mit Fieber in der Nacht von Dienstag ins Bett legen. Deswegen trat ich bei ihm am Dienstag ein, und er war im Fieberzustand und atmete sehr schwer. Ich wusste von seiner Krankheit, als er schwach wurde. Daher sagte ich zu ihm: ‚O Vater, mit was hast du letzte Nacht dein Fasten gebrochen?’ Er sagte: ‚Mit Wasser, dann wollte ich das Nachtgebet ausführen.’ So sagte er: ‚Nimm meine Hand’, also nahm ich seine Hand. Er kam zu einem freien Platz und seine Beine wurden schwach, bis er sich an mich anlehnen musste. Er wurde von mehr als einem Doktor versorgt; sie alle waren Muslime. ’Abdur-Raĥmān sagte zu ihm: ‚Du solltest einen Kürbis erwärmen und sein Wasser trinken’, und dies fand am Mittwoch statt. Und am Freitag lag er im Sterben. Daher sagte er: ‚O Şāliĥ!’ Ich sagte: ‚Zu Diensten.’ Er sagte: ‚Erhitze nichts an deinem Platz, noch am Platze deines Bruders ’Abdullah.’

Al-Fatĥ Ibn Şahl kam zur Tür, um ihn zu besuchen. Ich verborg ihn. Und ’Ali Ibn al-Dja’d und viele andere Menschen kamen, und ich verborg ihn. Daher sagte ich: ‚O Vater, die Menschen sind viele.’ Er sagte: ‚Was siehst du daher als angemessen?’ Ich sagte: ‚Deine Erlaubnis für sie zu ersuchen, und dann sie zu dir zu rufen.’ Er sagte: Ersuche die Hilfe Allahs bei der Wahl.’

Also traten die Menschen in großer Zahl bei ihm ein, bis das Haus voll war. Sie fragten ihn und besuchten ihn, dann gingen sie und eine andere große Gruppe trat ein. Und die Menschen waren viele, die Straße war voll, und dann schlossen wir die Tür. Ein Mann von unseren Nachbarn kam und trat bei ihm ein. Er sagte: ‚Wahrlich, ich habe diesen Mann etwas von der Şunnah wiederbeleben sehen, daher wurde ich sehr glücklich.’ Deshalb trat er bei ihm ein, besuchte ihn und sprach zu ihm und allen Muslimen. Ein Mann kam. Er sagte: ‚Würdest du so freundlich sein und mir Zutritt zu ihm gewähren?’ Ich sagte zu ihm: ‚Bestehe darauf, bis er sagt: ‚Tritt ein.’ Deswegen erlaubte ich ihm einzutreten. Er stand vor ihm und begann zu weinen. Und er sagte: ‚O Aba ’Abdillah, ich gehöre zu jenen, die dabei waren, als sie dich geschlagen haben. Wahrlich, daher kam ich, damit du mir verzeihst. Also stehe ich vor dir, und wenn du es für angemessen hältst, mich zu erlösen, so tue es.’ Er sagte: ‚Stimmst du dem zu, nie zu solch etwas zurückzukehren?’ Er sagte: ‚Ja.’ Er sagte: ‚Wahrlich, ich verzeihe dir.’ Daher ging er weinend und jeder, der zurückblieb von den Leuten, weinte auch.“ [Dieser Teil wurde zusammengefasst aus Şirāt al-Imām Aĥmad Ibn Ĥanbal entnommen].

Ibn Dura sagte: Aĥmad war ein Mann des Fiqh, des Auswendiglernens, des Wissens über Ĥadīth und Fiqh, der Frömmigkeit, der Abstinenz (Zuhd) und der Geduld. Wahrlich, Imām Aĥmad wurde mit der Behauptung über das Erschaffensein des Qur’ān geprüft. Und er wurde nach Bagdad gebracht, gefesselt und verhaftet. Er betete mit den Leuten im Gefängnis, während er gefesselt war. Als der Ramadan im Jahre 217 n.H. kam, und dies war 14 Jahre nach dem Tod von al-Ma`mūn, ging er zum Hause von Işĥāq Ibn Ibrāhīm, dem Gouverneur von Bagdad. Dann befahl al-Mu’taşim die Freilassung von Imām Aĥmad, nach seiner Bestrafung und Debatte. Und es wurde gesagt, dass al-Mu’taşim dies bedauerte und verlegen war, nachdem man die Sache berichtigte. Dann vereinte sich al-Mu’taşim und sein Sohn mit al-Wāthiq. Danach trat auf, was auch immer an Fitnah auftrat, und al-Wāthiq befahl, dass er sich nicht mit Imām Aĥmad treffen dürfe, noch sollte er in einem Land oder in einer Stadt leben, wo der Kalif ist. Daher lebte der Imām für den Rest seines Lebens im Untergrund. Während der Khilāfah von al-Mutawakkil machte Allah die Şunnah deutlich. Und der Kalif befahl die Aufhebung der Fitnah. Al-Mutawakkil befahl im Jahre 237 n.H., dass der Imām zu ihm gebracht wird. Bis der Imām starb ging kein Tag vorüber, ohne dass der Bote von al-Mutawakkil nicht zu ihm gekommen wäre. Der Imām starb im Jahre 241 n. H. am Freitag des 12. Rabi’ul Awwal (Juli 855 n.Ch.). Die Menschen schrieen und die Stimmen wurden mit Weinen zu solch einem Ausmaß erhoben, dass die Erde bebte. Die Bürgersteige und die Straßen waren voll. Die Bestattung ging zu Ende, nachdem die Menschen das Freitagsgebet verlassen hatten. Die Leute machten die Şunnah bei seiner Bestattung deutlich und verfluchten die Leute der Neuerungen. Daher machte Allah es durch dieses den Muslimen leicht, was auch immer sie an Problemen hatten, als sie Würde und den hohen Rang des Islam und die Unterdrückung der Leute der Abweichung sahen. [Dieser Teil wurde aus Muchtaşar Şiyar A’lām an-Nubulā’ (1/426-427) entnommen.].

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