Der Autor sagt: „Kapitel: Der Aufruf, zu bezeugen, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt, außer Allah.“
Der Zusammenhang zwischen diesem Kapitel und den vorherigen ist deutlich zu sehen. In den vorherigen Kapiteln, hat er in Kapitel eins den Tauĥīd erklärt, in Kapitel zwei den Vorzug des Tauĥīds erwähnt und in Kapitel drei den Vorzug desjenigen gezeigt, der den Tauĥīd verwirklicht, und schließlich in Kapitel vier, das Gegenteil vom Tauĥīd erklärt, nämlich Schirk. Wenn nun der Student des Wissens (Tālib al-‘Ilm) diese Kapitel verinnerlicht hat und genug Kenntnis darüber sammeln konnte, was der Tauĥīd ist, welche Vorzüge er hat und wie er verwirklicht werden kann, aber auch das Gegenteil dazu kennt, nämlich der große Schirk, aber auch der kleine Schirk, die Neuerungen (Bidda‘) und alle Arten der Sünde, die den Tauĥīd (einer Person) verringern, dann ist er jetzt dazu qualifiziert, zu Allah, Den Erhabenen, zu rufen (Da’wah). Denn es ist nicht erlaubt für eine Person, die sich einiges von diesem Wissen aneignen konnte, dass er es in seinem Inneren verbirgt und dort verschließt, da er es allein für sich beansprucht.
Die gesamte Ummah ist beteiligt an diesem Wissen, sodass wenn jemand etwas Kenntnis darüber hat, er dieses auch weiter verbreiten muss und die Menschen dazu rufen soll. Diese Ummah, ist eine Ummah der Da’wah, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah."[1] Der erhabene Allah sagte auch: "Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht."[2] Deshalb ist es einem Muslim, der sich einiges an Wissen aneignen konnte, nicht erlaubt, zu schweigen, wenn er sieht, wie sehr die Menschen darauf angewiesen sind, vor allem wenn es sich um das Wissen über den Tauĥīd und der ‘Aqīdah (Glaubenslehre) handelt. Denn, wenn er dies tut, dann hat er es unterlassen, einer besonderen Verpflichtung nachzukommen.
Eine Person sollte auch nicht sagen, „die einzige Verpflichtung die ich habe, ist gegenüber mir selbst, was interessiert mich der Rest“, so wie es einige dieser unwissenden und faulen Menschen tun. Gewiss, zuerst musst du der Verpflichtung gegenüber dir selbst nachkommen, doch dann musst du auch die Menschen zur Religion des erhabenen Allahs rufen. Wenn du dich allein auf dich selbst beschränkst, hast du es versäumt, einer besonderen Verpflichtung nachzukommen, weshalb du am Tag der Auferstehung auch diesbezüglich zur Rechenschaft gezogen wirst. Du läufst Gefahr, den Zorn Allahs auf dich zu ziehen, da du es unterlassen hast, einer Verpflichtung nachzukommen, die dir der erhabene Allah auferlegt hat, nämlich das Rufen zu Allah. Das ist auch der Grund, für die Einführung dieses Kapitels an dieser Stelle.
Seine Aussage, „Kapitel: Der Aufruf, zu bezeugen, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt, außer Allah“, bedeutet, dass man Da’wah machen soll. Denn ein Muslim, dem der erhabene Allah diese Wohltat erwiesen hat, indem Er ihn Kenntnis über den Tauĥīd und dem Schirk gab, kann nicht schweigen, wenn er sieht, wie die Menschen unwissend sind bezüglich dem Tauĥīd und stets in den großen und kleinen Schirk fallen. Er kann darüber nicht schweigen, so wie es zahlreiche Studenten des Wissens und Gelehrte trotzdem tun, die sehen, worauf sich die Menschen an schlechten und falschen Glaubensfundamenten befinden und Schreine anbeten und trotzdem darüber schweigen, indem sie sagen: „Wir kümmern uns nur um uns selbst.“ Dadurch haben sie es versäumt, einer besonderen Pflicht nachzukommen. Würden überall die Gelehrten und die Studenten des Wissens ihrer Verpflichtung nachkommen, die ihnen der erhabene Allah in dieser Sache auferlegt hat, dann würdest du sehen, dass sich die Menschen in einer anderen Lage befinden werden als in dieser.
Heutzutage posaunen die islamischen Länder mit dem großen Schirk, indem Schauplätze und Besucherorte errichtet werden, die voller Schirk sind. Es werden außerdem enorme Gelder dafür ausgegeben. Auch die Länder des Unglaubens unterstützen solche Vorhaben intensiv. Die Muslime hingegen, schweigen über diese Situation. Dies ist aber eine große Gefahr, die diese Ummah befallen hat. All die Kriege, Hungersnöte und andere Dinge, die ihr kennt, sind das Resultat dieser Nachlässigkeit - möge Allah uns davor bewahren. Deshalb ist die Da’wah eine besondere Pflicht!