Das Urteil bezüglich jemand, der fastet, aber das Gebet vernachlässigt

Frage:

Einige Jugendliche – möge Allah sie rechtleiten – sind nachlässig bezüglich des Gebetes in Ramadan, aber auch außerhalb von Ramadan. Doch was das Fasten anbetrifft, so nehmen sie dies sehr ernst. Du siehst, wie sie das Hungern und Dursten ertragen. Was ist euer Ratschlag für diese Jugendliche und was ist das Urteil bezüglich ihres Fastens?

                                                                                                                                 

Antwort:

Ich rate diesen Jugendlichen, ihre Lage noch einmal zu überdenken und dass sie wissen sollten, dass das Gebet das wichtigste Fundament des Islams nach dem Aussprechen der Schahadah ist. Sie sollten wissen, dass derjenige, der nicht betet und das Gebet aus Nachlässigkeit sein gelassen hat, nach der Meinung vieler Gelehrten, die ich auch bevorzugte, da die Beweise aus dem Qur`ān und aus der Şunnah diese Meinung festigen, zum Ungläubigen wird. Und zwar der Unglaube, der eine Person aus dem Kreis des Islam austreten lässt. Deshalb sollte diese Sache nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn von demjenigen, der zum Ungläubigen geworden ist und aus dem Kreis des Islams ausgetreten ist, wird weder ein Fasten noch eine Spende noch eine andere rechtschaffene Tat angenommen. Denn der erhabene Allah hat gesagt: "Ihre Spenden werden nur deshalb nicht angenommen, weil sie nicht an Allah und an Seinen Gesandten glauben und nur träge zum Gebet kommen und ihre Spenden nur widerwillig geben." Hier hat der erhabene Allah deutlich gemacht, dass ihre Spende, die obwohl sie ja einen großen Nutzen für andere hat, von ihnen nicht angenommen wird, da sie ungläubig sind. Der erhabene Allah sagte auch: "Und Wir werden Uns den Werken zuwenden, die sie gewirkt haben, und werden sie wie verwehte Stäubchen zunichtemachen." Diejenigen, die fasten, aber nicht beten, ihr fasten wird von ihnen nicht angenommen, im Gegenteil, sie bekommen es zurückgewiesen, solange wir davon ausgehen, dass sie Ungläubig geworden sind, so wie es das Buch Allahs und die Şunnah Seines Gesandten – möge Allah ihn loben und Heil schenken – belegen. Mein Rat an sie ist, dass sie Allah fürchten sollen und dass sie auf ihr Gebet achten sollen. Sie sollen das Gebet zu ihrer entsprechenden Zeit und in der Gemeinschaft verrichten. Ich garantiere ihnen, dass sie, wenn sie dies tun, sie dann auch mit Hilfe Allahs die Begierde nach dem Verrichten des Gebets in ihrem Herzen empfinden werden, in Ramadan oder auch außerhalb von Ramadan. Wenn ein Mensch sich seinem Herr reumütig zuwendet, dann wird er nach seiner Reue zu einem besseren Menschen, so wie es der erhabene Allah über Ādam – möge Allah ihn loben und Heil schenken – berichtet hat, als er das getan hat, was er im Bezug auf dem Baum getan hat. Der erhabene Allah hat gesagt: "Hierauf erwählte ihn sein Herr und wandte Sich ihm mit Erbarmen und Rechtleitung zu."  

Scheich Ibn ‘Uthaimīn

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