Voraussetzungen für göttlichen Beistand (an-Naşr)

 


O Diener Allahs! Der erhabene Allah sagt: "Und Allah wird sicher dem beistehen, der Ihm beisteht. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben. Jenen, die, wenn Wir ihnen auf Erden die Oberhand gegeben haben, das Gebet verrichten und die Zakah entrichten und Gutes gebieten und Böses verbieten (, steht Allah bei). Und Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge." [al-Ĥadj, 22:40f ].

O islamische Gemeinschaft! Die Gemeinschaft von Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, ist sowohl eine segenreiche als auch eine siegreiche Gemeinschaft zugleich. Sie ist außerdem eine vollkommene Gemeinschaft, da sie sich niemals bezüglich eines Fehlers oder einer Ungerechtigkeit vereinigen wird. Sie ist eine Gemeinschaft, die der erhabene Allah auserwählt hat. Er hat sie zur besten aller Gemeinschaften gemacht. Er machte alle anderen Gemeinschaften zu jene, die ihr folgen. Somit ist sie eine Gemeinschaft, die gefolgt wird und keine, die anderen folgt. Der erhabene Allah hat gesagt: "Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Allah." [Āli-’Imrān, 3:110].

Dieser Gemeinschaft ist der Beistand und der Sieg Allahs garantiert worden. Dieser Beistand ist jedoch gekoppelt an die Voraussetzung, dass sie Seiner Religion beistehen muss. Denn der erhabene Allah hat gesagt: "Und Allah wird sicher dem beistehen, der Ihm beisteht." [al-Ĥadj, 22:40].

Derjenige, der dem erhabenen Allah beisteht, ist derjenige, der Seiner Religion beisteht, indem er Seine islamische Rechtslehre (Scharī’ah) umsetzt. Dieser Beistand hat Merkmale, an denen er erkannt wird. Der erhabene Allah hat im folgenden Vers die Voraussetzungen für Seinen Beistand erklärt. Er sagte: "Jenen, die, wenn Wir ihnen auf Erden die Oberhand gegeben haben, das Gebet verrichten und die Zakah entrichten und Gutes gebieten und Böses verbieten (, steht Allah bei). Und Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge." [al-Ĥadj, 22:41 ].

Diejenigen also, die den islamischen Pflichten nachkommen und das gebieten, was Rechtens ist, und das verbieten, was Unrecht ist, sind auch diejenigen, die Allahs Beistand bekommen werden. Der erhabene Allah ist im Stande, Seiner Religion zum Sieg zu verhelfen, ohne dass dazu eine menschliche Kraft zur Unterstützung erforderlich ist. Der erhabene Allah prüft jedoch Seine Diener und testet sie. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und hätte Allah es gewollt, hätte Er sie Selbst vertilgen können, aber Er wollte die einen von euch durch die anderen prüfen." [Muĥammad, 47:4 ].

Der erhabene Allah teilt Seinen gläubigen Dienern die Voraussetzungen für Seinen Beistand mit, indem Er sagt: "O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr Allahs (Sache) helft, so wird Er euch helfen und euren Füßen festen Halt geben." [Muĥammad, 47:7 ].

Der Beistand Allahs ist also eng gekoppelt an den Beistand des Dieners für Allah, indem er Seine Religion befolgt, die islamische Rechtslehre lernt und in die Tat umsetzt. Erst dann wird der erhabene Allahs Sein Versprechen einlösen, als Er sagte: "Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf der Erde machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und dass Er gewiss für sie ihre Religion befestigen wird, die Er für sie auserwählt hat; und dass Er gewiss ihren (Stand) nach ihrer Furcht in Frieden und Sicherheit verwandeln wird, auf dass sie Mich verehren (und) Mir nichts zur Seite stellen." [an-Nūr, 24:55].

Diese Religion ist eine Religion, die so lange bestehen bleiben wird, bis der erhabene Allah zum Jüngsten Gericht rufen wird. Der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt: „Es wird stets eine Gruppe aus meiner Ummah geben, die unverkennbar der Wahrheit folgen wird. Niemand, der ihnen widerspricht und sie anfeindet, wird ihnen Schaden zufügen können.“ [Diesen Ĥadīth überlieferten al-Buchārī in al-Manāqib (3641) und Muşlim in al-Imārah (1037) über Mu’āwiyah, Allahs Wohlgefallen auf ihm].

Die islamische Gemeinschaft und die Muslime sind schwach geworden. Der Grund für ihre Schwäche und ihrer Demütigung ist ihre ablehnende Haltung gegenüber dem erhabenen Allah und gegenüber Seiner Religion. Der Grund ist die fehlende Umsetzung der Gesetze Allahs und das fehlende Vertrauen in die Religion Allahs.

Der erhabene Allah hat uns in Seinem Buch folgendes berichtet: "Wahrlich, wenn Allah euch zum Sieg verhilft, so gibt es keinen, der über euch siegen könnte; wenn Er euch aber im Stich lässt, wer könnte euch da helfen ohne Ihn?" [Āli-’Imrān, 3:160].

Wenn sich also diese Gemeinschaft dazu entschließen sollte, Hilfe bei einem anderen als bei Allah zu suchen, dann wird das Resultat das sein, was der erhabene Allah im folgenden Vers gesagt hat: "Wahrlich, das ist ein offenkundiger Verlust." [az-Zummar, 39:15].

Dein Feind wird dir niemals weder zum Sieg verhelfen noch deinen Standpunkt vertreten, den du gerne von ihm erwarten würdest. Denn er ist dein Feind und ein Feind deiner Religion. Der erhabene Allah hat gesagt: "Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, so dass ihr alle gleich werdet." [an-Nişā`, 4:89].

Das ist ihr Anliegen, nämlich dass alle Menschen zu Ungläubige werden, so wie auch sie ungläubig sind und dass alle Menschen in der Dunkelheit umherirren, so wie auch sie es tun. Der erhabene Allah berichtet uns außerdem darüber, dass sie niemals uns Gutes wünschen werden, im Gegenteil. Sie empfinden nur Hass und Gräuel gegen uns. Der erhabene Allah hat gesagt: "O ihr, die ihr glaubt, schließt keine Freundschaft, außer mit euresgleichen. Sie werden nicht zaudern, euch zu verderben, und wünschen euren Untergang. Schon wurde Hass aus ihrem Mund offenkundig, aber das, was ihr Inneres verbirgt, ist schlimmer." [Āli-’Imrān, 3:118].

Der erhabene Allah hat die Wahrheit gesprochen und Sein Gesandter hat die Offenbarung weitergegeben. Gewiss, das was ihr Inneres an Hass und Gräuel verbirgt, ist schlimmer.

O islamische Gemeinschaft! Unsere Feinde beabsichtigen mit ihren Anfeindungen stets den Islam und seine Leute. Sie suchen immer wieder Möglichkeiten, mit denen sie ihre Angriffe auf die muslimische Gemeinschaft legitimieren können. Mal ist es der Terrorismus und mal etwas anderes. Doch in Wahrheit sind sie in ihrer Ungerechtigkeit und in ihrer Anfeindungslust die wahren Terroristen und diejenigen, die diese Parole hochhalten. Sie sind es, die die Muslime immer wieder mit ihren Armeen überfallen und ihr Land besetzen. Das ist eine klare Kampfansage gegen den Islam und gegen seine Leute. Deshalb ist es für die Ummah zwingend erforderlich, dass sie zu Allah zurückkehrt und die notwendigen Maßnahmen einleitet, die für ihre Rettung erforderlich sind. Dabei sollte sie sich allein auf Allah stützen und bei Ihm um Beistand bitten. Denn der erhabene Allah wird gewiss Seine Religion zum Sieg verhelfen.

Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, ist das beste Geschöpf überhaupt. Er leitete stets die notwendigen Maßnahmen ein, die erforderlich waren und vertraute dabei auf Allah. Er bat Ihn um Hilfe, Beistand und Festigung. Der erhabene Allah sagt im Qur`an: "[…] denn der Sieg kommt nur von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen." [Āli-’Imrān, 3:118].

Er sagte auch: "Da gab dein Herr den Engeln ein: "Ich bin mit euch; so festigt denn die Gläubigen. In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen. Trefft (sie) oberhalb des Nackens und schlagt ihnen jeden Finger ab!"" [al-Anfāl, 8:12].

Der Beistand Allahs wird niemals abreißen. Der Beistand Allahs wird immer für diejenigen bleiben, die die nötigen Voraussetzungen dafür geschaffen haben. Was die Feinde anbetrifft, so haben sie weder Beistand noch Hilfe von Allah zu erwarten. Wie kannst du also dann Beistand von einem erhoffen, der dein Feind ist?! Wie kannst du Hilfe von jemand erhoffen, dessen Ziel es ist, dich zu vernichten?! Wie kannst du Unterstützung von jemand erhoffen, der in allen Dingen dein Gegner ist?!

Er ist wahrlich ein furchtbarer Feind, den es erfreut, wenn du erniedrigt wirst und der sich darüber ärgert, wenn du stolz und kräftig bist. Wenn sich diese Ummah jedoch an ihre Religion festhalten sollte und ihre Kinder nach dieser Religion erziehen würde und dem nachkommt, was der erhabene Allah befohlen hat, dann wird der Sieg von Allah ganz gewiss kommen, denn der erhabene Allah hat gesagt: "[…] und es oblag Uns, den Gläubigen zu helfen." [ar-Rūm, 30:47].

Der erhabene Allah sagte auch: "Wahrlich, helfen werden Wir Unseren Gesandten und denen, die gläubig sind, im diesseitigen Leben und an dem Tage, wo die Zeugen vortreten werden." [Ĝāfir, 40:51].

Was die Feinde anbetrifft, so haben ihre Organisationen und ihre Verbände keinen wirklichen Wert. Denn derjenige, in dessen Hand alles ist, ist der erhabene Allah.

Die islamische Gemeinschaft erlebt zurzeit eine Spaltung, eine Zerstrittenheit und eine Uneinigkeit bezüglich ihrer Meinung. All das hat dem Feind sein Vorhaben erleichtert. Deshalb sollten die Muslime achtsam und gottesfürchtig sein. Sie sollten schnellstens zu sehen, wie sie ihre Lage wieder verbessern können. Sie sollten alle wissen, dass es kein Entkommen vor dem Feind und vor seiner Arglist gibt, außer wenn sie zu Allah zurückkehren und an Seine Religion festhalten. Sie sollten insgesamt an Allahs Seil festhalten und einander in Rechtschaffenheit und Frömmigkeit helfen. "Möge Allah den Sieg oder sonst ein Ereignis herbeiführen." [al-Mā`idah, 5:52].

Die islamische Gemeinschaft befindet sich heutzutage in einer Prüfung und in einer Heimsuchung. Der Grund dafür ist, dass sie sich sowohl von der Religion Allahs entfernt hat als auch sich dieser immer wieder widersetzt. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und dein Herr ist niemals ungerecht gegen die Menschen." [Fuşşilat, 41:46].

Würde man den Feind mit einem wahrhaftigen Glauben und einer entschlossenen Zielstrebigkeit entgegnen, die allein für Allah aufrichtig entgegengebracht wird, dann wird dieser Feind zum erniedrigten Geschöpf auf dieser Erde werden. Der erhabene Allah hat gesagt: "Erniedrigung ist für sie vorgeschrieben, wo immer sie getroffen werden, außer sie wären in Sicherheit (auf Grund) ihrer Verbindung mit Allah oder mit den Menschen. Und sie ziehen sich den Zorn Allahs zu, und für sie ist die Armut vorgeschrieben, weil sie Allahs Zeichen verleugneten und die Propheten ungerechterweise ermordeten. Solches (geschieht), da sie widerspenstig und Übertreter waren." [Āli-’Imrān, 3:112].

Die Erniedrigung ist also für sie vorgeschrieben worden. Sie sind somit die erniedrigten Geschöpfe auf dieser Erde. Deshalb, würden wir ihnen mit einem starken Glauben entgegentreten, auf Allah vertrauen, die notwendigen Maßnahmen treffen und daran glauben, dass der Sieg allein von Allah kommt, solange man Seiner Religion folgt, dann wird der Sieg nur eine Frage der Zeit sein. Denn der erhabene Allah hat gesagt: "[…] und es oblag Uns, den Gläubigen zu helfen." [ar-Rūm, 30:47].

Der erhabene Allah wird Seine Religion schon zum Sieg verhelfen. Er wird auch die Ihm Nahestehenden (Auliyā`) zum Sieg verhelfen, wenn sie aufrichtig sind, ihr Wille stark genug ist und ihre Absicht rein ist. Allah wird ihnen zum Sieg verhelfen, wenn sie den Sünden fernbleiben. Denn das sich widersetzen gegenüber den Gesetzen Allahs und das verrichten von Taten, die der erhabene Allah verboten hat, ist für sie schlimmer, als alles, was ein Feind ihnen antun kann. Sie sollen sich dem Feind deshalb mit einem starken Glauben und einem zweifellosem Vertrauen auf Allah entgegenstellen. Sie sollen damit beginnen, den Dingen fernzubleiben, die der erhabene Allah verboten hat. Erst dann wird ihnen der Sieg, den ihnen der erhabene Allah versprochen hat, zuteil kommen. Auch wenn die Diener Allahs manchmal geprüft werden, so sollen sie trotzdem wissen, dass der Ausgang aller Dinge für die Gottesfürchtigen ist.

Deshalb sollten die Muslime gottesfürchtig sein und den Gesetzen ihrer islamischen Rechtslehre nachkommen. Sie sollen sich darauf stützen und fest daran glauben, dass dieser ihnen den Sieg bringen wird. Doch Voraussetzung ist, dass sie seine Gesetze auch wahrhaftig umsetzen. Denn das sind die wahren Voraussetzungen für einen Sieg.

Die Muslime sollten gottesfürchtig sein und das in allen Dingen. Sie sollten an ihrer Religion festhalten und darauf stolz sein. Möge Allah uns den Sieg oder sonst ein Ereignis herbeiführen. "Und das ist für Allah nicht schwer." [Fātir, 35:17].

 

Scheich Şāliĥ Ben ’Abdul-’Azīz Āl asch-Scheich

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