Scheich Nāşir ad-Din al-Albānī (1333 - 1420 n.H. / 1914 - 1999 n.Ch.)

Der Gelehrte und Scheich Muĥammad Nāşir ad-Din al-Albānī gehört zu den markantesten Gelehrten der Muslime in unserer Zeit. Scheich al-Albānī zählt außerdem zu den Gelehrten des Ĥadīths, die ausgeprägt und beispiellos im Bereich des Lobes und der Kritik (al-Djarĥ wa t-Ta’dīl) sind. Scheich al-Albānī dient auch als Beweisquelle für Fachbegriffe des Ĥadīths. Über ihn sagten die Gelehrten des Ĥadīths, er habe die glorreiche Zeit von Ibn Ĥadjar al-’Aşqalānī, al-Ĥāfidh Ibn Kathīr und weitere Gelehrte des Lobes und der Kritik wieder zurückgebracht.

Geboren und aufgewachsen:

Scheich Muĥammad Nāşir ad-Din Ibn al-Ĥadj Nūĥ al-Albānī wurde im Jahre 1333 n.H. (1914 n.Ch.) in der Stadt Aschkodera, der damaligen Hauptstadt von Albanien, als Sohn einer armen, aber religiösen Familie geboren. Sein Vater war ein Prediger, der die Menschen zur Rückkehr zur Religion aufgerufen hat.

Scheich al-Albānī wanderte dann mit seinem Vater nach Damaskus (Syrien) aus, um dort langfristig zu leben, nachdem der damalige König Albaniens, Aĥmad Zaĝu, zur laizistischen Zivilisation des Westens abgewichen ist.

Der Gelehrte al-Albānī beendete seine primäre Schulausbildung in der Schule al-Iş’af al-Chayri in Damaskus mit Bravur.

Da sein Vater aus der Sicht der Religion Bedenken gegen die staatlichen Schulen hatte, beschloss er, dass sein Sohn sein Studium an den staatlichen Schulen beendet. Er legte ihm stattdessen einen straffen Lehrplan fest, mit diesem er erst einmal damit anfing den edlen Qur`ān, den Tadjwīd, die Wissenschaft der arabischen Sprache und die islamischen Rechtsnormen (Fiqh) der ĥanafītischen Rechtsschule zu lernen. Scheich al-Albānī schloss dann auch das Auswendiglernen des Qur`ān mit der Lesensart „Ĥaffş ’an ’Āşim“ unter der Aufsicht seines Vaters ab. Außerdem lernte er beim Scheich Şa’īd al-Burhānī Maraqi al-Fallāĥ die ĥanafītischen Rechtsnormen (Fiqh) und einige Bücher über die arabische Sprache und Rhetorik. Das war in der Zeit, als er außerdem auch sehr eifrig an den Sitzungen und Lehrveranstaltungen vom Gelehrten Bahdjah al-Baytār teilnahm.

Er lernte darüber hinaus von seinem Vater die Kunst der Uhrmacherei und war auch darin besonders begabt. Er wurde dafür berühmt und bestritt damit sein Einkommen. Diese Tätigkeit beschaffte ihm einen enormen Zeitgewinn, um zu lesen und um zu studieren. Auch seine Auswanderung nach Syrien bescherte ihm einen enormen Vorteil, nämlich das Mächtig werden der arabischen Sprache und die Kenntnis über die Lehren der islamische Rechtslehre (Scharī’ah) in ihrem Ursprung.

Sein Ĥadīth-Studium:                                                                       

Scheich al-Albānī wandte sich dann schließlich der Ĥadīth-Wissenschaft zu und schenkte diesem Gebiet seine völlige Aufmerksamkeit:

Obwohl sein Vater stets versucht hat, ihn dazu zu drängen, der ĥanafītischen Schule zu folgen und sich von der Wissenschaft des Ĥadīths und ihre Lehren fernzuhalten, hat er sich trotz alledem der Ĥadīth-Wissenschaft im Alter von Zwanzig Jahren zugeschrieben, da er von den Studien der Zeitschrift al-Manār sehr beeindruckt war, die Scheich Muĥammad Raschīd Rida, möge Allah mit ihm gnädig sein, herausgebracht hatte. Seine erste Arbeit auf dem Gebiet des Ĥadīths war das Übersetzten und Kommentieren des Buches „al-Muĝnī ’an Ĥaml al-Aşfār fī Takhrīdj mā fī l-Iĥyā` mina l–Akhbār“ von al-Ĥāfidh al-’Irāqī, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Diese Arbeit hatte eine enorme Auswirkung auf Scheich al-Albānī, da er sich nun der Ĥadīth-Wissenschaft und ihrer Lehrer völlig zuschrieb und diesem Gebiet seine völlige Aufmerksamkeit schenkte. Er wurde in den Lehrkreisen von Damaskus dann auch schnell diesbezüglich bekannt. Das führte dann dazu, dass der Direktor der berühmten Bibliothek von Damaskus, die Maktabah ath-Thahiriyah, ihm einen speziellen Raum für seine nützlichen Studien zur Verfügung stellte und ihm dann auch einen Schlüssel gab, um auch außerhalb der Öffnungszeiten in die Bibliothek gelangen zu können. Was jedoch seine Publikationen und seine Gliederungen der Aĥādīthe anbetreffen, so waren diese erst im zweiten Teil seines Lebens. Seine erste Publikation im Gebiet der islamischen Rechtsnorm, die sich auf die Erkenntnis über solide Beweisführung basierte, war sein Buch „Das dringliche Warnen vor der Tat, Gräber zu Gebetsplätzen zu nehmen.“ Von diesem Buch existieren mehrere Auflagen. Seine ersten Publikationen im Gebiet des Ĥadīths war sein Buch „ar-Raud an-Nadīr fī Tartīb wa Takhrīdj Mu’djam at-Tabarānī aş-Şaĝīr“.

Das sich Beschäftigen des Scheichs al-Albānī mit den Aĥādīthe des Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hatte enorme Auswirkungen auf seine şalafītische Orientierung. Der Grund für sein Festhalten und seine Standhaftigkeit auf diese şalafītische Methodik, war das Studieren der Bücher von Scheich des Islam Ibn Taimiyah und die seines Schülers Ibn al-Qayyim, aber auch die Bücher der anderen Gelehrten der şalafītischen Schule.

Scheich al-Albānī hielt bei seinem Ruf zum Islam (Da’wah) in Syrien stets die Fahne des Tauĥīd und der Şunnah hoch, indem er viele Scheichs von Syrien besucht hat und zwischen ihnen dann zahlreiche Debatten über die Angelegenheiten des Tauĥīd, über das fanatische Befolgen der Rechtsschulen und über die Neuerungen (Bidda’) entfacht sind. Diesbezüglich fingen dann auch die Anfeindungen seitens der Märchenerzähler und der Neuerer gegen ihn an. Sie begannen sich ihm entgegenzustellen und die gewöhnlichen Leute gegen ihn aufzuhetzen, indem sie ihn einen „wahhabītische Abtrünnigen“ nannten. Das war in der Zeit, als die ehrenwerten Gelehrten, die in Damaskus bekannt waren für ihr Wissen und für ihre Religion, sich ihm in seinem Ruf zu dieser Methodik angeschlossen haben. Unter den Gelehrten, die ihn dazu ermutigt und gedrängt haben weiterzumachen, waren unter anderem Scheich Bahdjah al-Baytar, Scheich ’Abdul-Fattāĥ – der Vorsitzende der Vereinigung asch-Schubban al-Muslimin in Syrien –, Scheich Tawfiq al-Barzah aber auch andere Leute der Tugendhaftigkeit und der Geradheit – möge Allah mit ihnen gnädig sein.

Die Aktivitäten von Scheich al-Albānī in der Da’wah:

Die Tätigkeiten von Scheich al-Albānī in der Da’wah sahen wie folgt aus:

Erstens:          Seine Lehrveranstaltungen, die er zweimal in der Woche gehalten hat und an diesem sowohl zahlreiche Studenten des Wissens (Tullab al-’Ilm), als auch einige Universitätsprofessoren teilgenommen haben. Die Bücher, die er dort gelehrt hat waren unter anderem: „Fatĥ al-Mudjid“ von ’Abdu-Raĥman Ibn Ĥaşan Ibn Muĥammad Ibn ’Abdul-Waĥab, „ar-Rawdah an-Nuddiyah Scharĥ ad-Darrar al-Bahiyyah“ von asch-Schaukani, mit der Erklärung von Şadieq Ĥaşan Chan, „Uşul al-Fiqh“ von ’Abdul-Waĥab Challaf, „al-Ba’ith al-Ĥathith Scharĥ Ichtişar ’Uluum al-Ĥadīth“ von Ibn Kathir mit der Erklärung von Aĥmad Schakir, „Minhadj al-Işlam fi l-Ĥukm“ von Muĥammad Aşad und „Fiqh aş-Şunnah“ von Şayyid Şaabiq.

Zweitens:       Er fing ebenfalls an, monatliche Da’wah-Reisen in verschiedene syrische und jordanische Städte zu organisieren. Nach Jordanien zog er dann auch schließlich am Ende seines Lebens. Einige Widerständer dieser engagierten Da`wah-Arbeit von Scheich al-Albānī fingen deshalb dann an den Herrscher gegen ihn zu hetzten. Das führte dann schließlich auch zur Festnahme des Scheichs.

Sein geduldiges Ertragen von Leid und seine Auswanderung:

In den Anfängen von 1960 n.Ch. wurde der Scheich ständig von der syrischen Regierung observiert und das, obwohl sie genau wussten, dass er weit entfernt war von der Politik. Das brachte dann auch enorme Einschränkungen mit sich. Die Konsequenz war dann die, dass er dann schließlich auch zweimal verhaftet wurde. Das erste Mal war vor 1967, als er in der Festung von Damaskus für einen Monat inhaftiert wurde. Dies war auch dieselbe Festung, in der auch der Scheich des Islam Ibn Taymiyah inhaftiert wurde. Während des Krieges von 1967 sah die Regierung einen Nutzen darin, alle politischen Gefangenen freizulassen.

Doch, nachdem der Krieg immer stärker wurde, wurde der Scheich ein zweites Mal inhaftiert. Diesmal jedoch nicht in der Festung von Damaskus, sondern in einem Militärgefängnis nordöstlich von Damaskus. Dort saß er dann acht Monate ein. In dieser Zeit erarbeitete er die Kurzfassung von Şaĥiĥ Muslim von al-Munthiri und kam dort im mit sehr großen Persönlichkeiten zusammen.

Seine Arbeiten und Ausrichtungen:

Der Scheich hatte viele wissenschaftliche Anstrengungen und zahlreiche Arbeiten. Unter diesen waren unter anderem folgende:

Erstens:          Unser Scheich – möge Allah mit ihm gnädig sein – besuchte die Lehrveranstaltungen vom Gelehrten, Scheich Muĥammad Bahdjah al-Baytar – möge Allah mit ihm gnädig sein – mit einigen Institutsprofessoren von Damaskus, wie ’Iz ad-Din at-Tanwiĥi – möge Allah mit ihm gnädig sein. Dort lasen sie „al-Ĥamaşah“ von Abi Timam.

Zweitens:       Er wurde in den Ĥadīth-Ausschuss einberufen, der in der Zeit der Einheit zwischen Ägypten und Syrien gegründet wurde, um die Bücher der Şunnah zu verbreiten und zu festigen.

Drittens:         Die şalafitische Universität in Minaris (Indien) lud ihn ein, dort der Scheich für den Ĥadīth zu werden. Doch er entschuldigte sich, da er enorme Schwierigkeiten darin sah, wenn seine Familie ihn dorthin begleiten würde, da in dieser Zeit ein erbitterter Krieg zwischen Indien und Pakistan herrschte.

Viertens:         Der Minister für Wissen in Saudi Arabien, Scheich Ĥaşan Ibn ’Abdullah Aal asch-Scheich, berief ihn 1388 n.H. (1968 n.Ch.) in die Universität von Mekka, um dort an der Fakultät für höhere Islamstudien den Vorsitz zu übernehmen. Doch ungünstige Umstände verhinderten dies.

Fünftens:        Er wurde in den höchsten Ausschuss der islamischen Universität von Medina einberufen und das von 1395 n.H. (1975 n.Ch.) bis 1398 n.H. (1978n.Ch.).

Sechstens:      Er kam der Einladung der Vereinigung der muslimischen Studenten in Spanien nach. Dort hielt er einen wichtigen Vortrag, der dann auch mit dem Titel „Der Ĥadīth ist selbst ein Beweis für die Angelegenheiten der Glaubenslehre (al-’Aqidah) und den Gesetzen“ veröffentlicht wurde.

Siebtens:        Er besuchte Katar (Emirat) und hielt dort ein Seminar mit dem Titel „Die Stellung der Şunnah im Islam.“

Achtens:         Er wurde vom ehrenwerten Scheich ’Abdul-’Aziz Ben Baz – möge Allah mit ihm gnädig sein – zum Vorsitzenden des Ausschusses für wissenschaftliche Studien und islamische Rechtsprechungen (al-Ifta`) ernannt, um in den Ländern Ägypten, Marokko und Großbritannien für den Tauĥid und für das Festhalten am Qur`ān, an der Şunnah und an die Schule des wahren Islam zu rufen.

Neuntens:      Er wurde zu zahlreichen Lehrveranstaltungen eingeladen. Einige davon hat er besucht, doch die meisten davon musste er leider absagen, da er sehr mit den wissenschaftlichen Studien beschäftigt war.

Zehntens:       Er besuchte Kuwait und die Emirate und hat dort zahlreiche Vorträge gehalten. Er besuchte auch zahlreiche europäische Länder. Er traf dort die islamische Gemeinde und die muslimischen Studenten. Auch dort hielt er wieder zahlreiche Vorträge, der sehr wichtig waren.

Elftens:           Der Scheich verfasste zahlreiche und äußerst bedeutende Werke, deren Anzahl die Hundert längst überschritten haben. Das meiste davon wurde auch in mehreren Sprachen übersetzt. Vieles seiner Werke erschienen in mehreren Auflagen. Seine bekanntesten Werke sind: „Irwa` al-Ĝalil fi Tachridj AĤadīth Manar aş-Şabil“, „Die Serie der authentischen Aĥādīthe und einiges zu ihrer Lehre und ihrem Nutzen“, „Die Serie der schwachen und erlogenen Aĥādīthe und ihre negative Auswirkung in der islamischen Gemeinschaft“[5], „Das Gebet des Propheten, beschrieben vom Anfang (Takbiir) bis zum Ende (Taşliim), als ob du es sehen würdest“[6].

Zwölftens:      Es wurde im Jahre 1419 n.H. (1999 n.Ch.) ein Ausschuss gegründet, der den internationalen Preis des Königs Fayşal für islamische Studien vergeben sollte. Der Titel dieses Preis lautete: „Wissenschaftlicher Fleiß, für das sich Einsetzen für die prophetischen Aĥādīthe, im Hinblick auf das Bekräftigen, das Herausbringen und das Lehren dieser“. Diesen bekam Scheich Muĥammad Nāşir ad-Din al-Albānī, der die syrische Staatsangehörigkeit besaß. Damit ehrten sie seinen enormen Einsatz in den Diensten der Ĥadīth-Wissenschaft

Das Lob der Gelehrten auf ihm:

Der ehrenwerte Scheich ’Abdul-’Aziz Ben Baz – möge Allah mit ihm gnädig sein – hat gesagt: „Noch nie sah ich in dieser neuen Zeit unter der Haut des Himmels solch einen Gelehrten bezüglich des Ĥadīths, wie den Gelehrten Muĥammad Nāşir ad-Din al-Albānī.“

Der ehrenwerte Scheich ’Abdul-’Aziz Ben Baz wurde bezüglich des Ĥadīths, „Wahrlich, Allah sendet für die Ummah zu Beginn jedes Jahrhunderts einen, der den Glauben für sie erneuert.“ gefragt: Wer ist der Erneuerer[8] (Mudjadid) dieses Jahrhunderts? Er – möge Allah mit ihm gnädig sein – antwortete darauf: „Der Scheich Muĥammad Nāşir ad-Din al-Albānī ist nach meiner Auffassung der Erneuerer dieses Jahrhunderts und Allah weiß es besser!“

Der Gelehrte Imam Muĥammad Şaliĥ al-’Uthaymin hat gesagt: „Das, was ich über den Scheich durch meine persönlichen Begegnungen mit ihm in Erfahren bringen konnte – und diese waren eher selten – ist, dass er sehr darauf geachtet hat, mit der Şunnah zu arbeiten und die Neuerungen (Bida’) zu bekämpfen, obgleich diese in der islamischen Rechtslehre (al-’Aqidah) oder in den Taten vorzufinden waren. Das, was ich jedoch durch das Lesen seiner Bücher in Erfahrung bringen konnte war genau das, was ich von ihm gehalten habe. Er besaß wahrlich ein enormes Wissen im Bezug auf die Aĥādīthe, sei es aus der Sicht der Erzählung oder Seitens des Fachwissens. Der erhabene Allah ließ viele Menschen von dem Nutzen tragen, was er geschrieben hat, sei es im Hinblick auf Wissen, auf Methodik oder der Orientierung zur Ĥadīth-Wissenschaft. Das ist eine großartige Frucht für die Muslime, dafür sei Allah dank. Betrachtet man ihn außerdem aus der Sicht der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Aĥādīthe, so war er in diesem Gebiet ausgezeichnet.“

Scheich ’Abdul-’Aziz al-Hudh hat über den Tafşir-Gelehrten, Muĥammad al-Amin asch-Schanqiti, gesagt: „Der Gelehrte asch-Schanqiti brachte dem Scheich al-Albānī stets eine große Würdigung entgegen. Diese ging so weit, dass wenn er ihn sah und er gerade eine Sitzung hielt, er dieses unterbrochen hat, aufstand und ihn begrüßte. Dadurch zeigte er ihm seinen hochachtungsvollen Respekt.“

Scheich Muqbil al-Wadi’i hat gesagt: „Das, was ich glaube und womit ich Allah bitte ist, dass Scheich Muĥammad Nāşir ad-Din al-Albānī – möge Allah ihn beschützen – zu den Erneuerern gehört, über die der Prophet – möge Allah ihn loben und Heil schenken – gesagt hat: „Wahrlich, Allah sendet für die Ummah zu Beginn jedes Jahrhunderts einen, der den Glauben für sie erneuert.““

Das letzte Vermächtnis des Ĥadīth-Gelehrten:

„Ich beauftrage hiermit meine Ehefrau, meine Kinder, meine Freunde und alle die mich mögen, dass wenn sie über meinen Tod erfahren sollten, dass sie für mich um Vergebung und Barmherzigkeit bei Allah bitten sollen und dass sie folgendes beachten sollen:

Erstens:          Sie sollen über meinen Tod weder jammern, noch klagen (an-Niyaĥah), noch laut weinen.

Zweitens:       Sie sollen sich mit meiner Beerdigung beeilen und nur diejenigen von meiner Verwandtschaft und von meinen Geschwistern benachrichtigen, die notwendig sind zu benachrichtigen, damit sie mich zu Recht machen können. Mein Nachbar und treuer Freund ’Izzat Chidr Abu ’Abdullah soll mich dann waschen und nur denjenigen für diese Tätigkeit zu Hilfe nehmen, den er allein möchte.

Drittens:         Ich suche für mich das Grab aus, was (bei meinem Tod) am Nächsten liegt, damit nicht derjenige, der meine Leiche tragen muss, gezwungen ist mich in einem Auto transportieren zu müssen und somit dann diejenigen, die sich dem Trauergefolge angeschlossen haben, auch gezwungen sind in Autos zu fahren. Das Grab soll sich jedoch in einem alten Friedhof befinden, wo man mit größter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass dieses nicht ausgegraben wird.

Diejenigen, die sich in dem Land befinden, indem ich sterbe, sollen davon absehen meine Kinder zu benachrichtigen, die sich im Ausland befinden, bis ich begraben werde, damit die Emotionen nicht die Oberhand gewinnen und dies dann dazu führt, dass meine zeitnahe Beerdigung verschoben wird.

Ich bitte den erhabenen Allah darum, dass ich Ihn treffe und Er mir all meine Sünden, die ich vorausgeschickt und zurückgestellt habe, bereits vergeben hat.

Ich beauftrage euch außerdem damit, dass meine gesamte Bibliothek, sei es das, was davon gedruckt, aufgenommen oder handschriftlich niedergeschrieben (von mir oder von einem anderen) wurde, der Bibliothek der islamischen Universität von Medina ausgehändigt wird, da mich mit dieser Universität schöne Erinnerungen im Bezug auf den Ruf zum Qur`ān und zur Şunnah auf der Methodik der rechtschaffenen Şalaf verbinden, als ich dort gelehrt habe.

Ich hoffe dabei vom erhabenen Allah, dass Er diejenigen davon Nutzen tragen lässt, die sich damit beschäftigen, so wie Er auch damals den Besitzer dieser Werke bei seinem Studium davon hat Nutzen tragen lassen. Und möge Er mich von ihnen alle, von ihrer Aufrichtigkeit und von ihrer Da`wah profitieren lassen.

"Mein Herr, sporne mich an, dankbar zu sein für Deine Gnade, die Du mir und meinen Eltern erwiesen hast, und (sporne mich an,) Rechtes zu wirken, das Dir Wohlgefallen mag. Und lass mir meine Nachkommenschaft rechtschaffen sein. Siehe, ich wende mich zu Dir, und ich bin einer der Gottergebenen."

27. Djumada al-Awal, 1410 n.H. (25. Dezember 1989 n.Ch.)“

 

Sein Tod:

Der Gelehrte al-Albānī starb am Samstag, den 22. Djumada al-Achirah 1420 n.H. (2. Oktober 1999 n.Ch.). Er wurde nach dem ’Ischa`-Gebet beerdigt.

Seine Beerdigung ging sehr zügig voran und dies aus zweie Gründen:

Erstens:          Man kam seiner Bitte nach und hat ihn schnellstmöglich begraben, so wie er es wollte.

Zweitens:       In den Tagen, an denen der Scheich – möge Allah mit ihm gnädig sein – starb, herrschte eine unerträgliche Hitze. Man hat dann befürchtet, dass die Temperaturen noch weiter ansteigen werden und somit eine Verspätung der Beerdigung einen Schaden oder zumindest Unannehmlichkeiten für die Menschen mit sich bringen würde, die an der Beerdigung teilnehmen. Deshalb hat man sich mit seiner Beerdigung sehr beeilt.

Obwohl niemand über den Tod des Scheichs benachrichtigt worden ist, außer die ihm nah standen, damit diese die Beerdigung durchführen konnten und obwohl er nach seinem Tod zügig bestattet worden ist, erschienen tausende Menschen zu seinem Totengebet, da jeder, der über den Tod des Scheichs, möge Allah mit ihm gnädig sein, erfahren hat, dies sofort dem Nächsten erzählt hat.

 

 

 

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[1] Taĥdhīr aş-Şādjid min Ittikhādh al-Qubūr Maşādjid

[2] „Al-Ĥadīth Ĥudjah Binafşih fi al-’Aqa`id wa l-Aĥkam“

[3] „Manzilat aş-Şunnah fi l-Işlam“

[4] „Şilşilat al-AĤadīth aş-Şaĥiĥah“

[5] „Şilşilat al-AĤadīth ad-Da’ifah wa l-Mawdu’ah wa Athariha aş-Şayi` fi l-Ummah”

[6] „Waşf Şalat an-Nabiy Mina t-Takbiir Ila t-Taşlim Ka`annaka Taraha“

[7] Abu Dawud

[8] nicht zu verwechseln mit einem Neuerer (Mubtadi’)

[9] al-Aĥqāf 46:15

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