Scheich Muqbil Ben Hādī al-Wādi‘ī (1351 - 1422 n.H. / 1932 - 2001 n.Ch.)

Er ist der Gelehrte und  Ĥadīth-Wissenschaftler, der Mudjāhid und Erneuerer der şalafītischen Da’wah in Jemen, Scheich Muqbil Ben Hādī Ben Muqbil Ben Qā`idah al-Hamdānī al-Wādi’ī, vom Stamm  Āl Rāschid, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Er führte ein scharfes Schwert gegen die Leute der Falschheit, wie die Rawāfid, Kommunisten, Sufis und abgeirrten Gruppierungen.

Er begann dann in Jemen mit der Da’wah Şalafiyyah und führte diese Da’wah auf beste Art und Weise. Dann gründete er eine wissenschaftliche und şalafītische Schule in Dammādj, die er „Dār al-Ĥadīth“ (Haus des Ĥadīths) nannte. Zahlreiche Studenten aus ganz Jemen haben sich dort eingeschrieben, aber auch Studenten aus anderen arabischen und islamischen Ländern, aus Europa und Amerika. Unter seiner Führung kamen dort zahlreiche Gelehrte hervor, die dann weitere Schulen in ganz Jemen gründeten.

Ihre Schulen sind Şalaf-Schulen, die bekannt sind für ihre Gradheit, Reinheit und Enthaltsamkeit in dieser Welt. Dabei stützen sie sich, sie und ihre zahlreichen Studenten, allein auf Allah. Sie beschmutzen ihre Hände nicht mit dem Entgegennehmen von Geldern aus diesen Institutionen der Ĥizbiyyah, da sie wissen, was die wahren Ziele und Absichten solcher Institutionen sind. Zum Beispiel: Ihr ständiger Versuch, jeden vom Manhadj der Şalaf abzubringen, die ja die Leute des Ĥadīths und der Şunnah sind und sie stattdessen an die abgeirrten Gruppierungen zu binden und an ihren Manhadj.

Derjenige, der ihnen darin Vorbild war und der Versuchung standhaft blieb, ist dieser tugendhafte und reine Berg, Scheich Muqbil Ben Hādī al-Wādi’ī, der uns sehr an die Şīrah der rechtschaffenen Şalaf erinnert, vor allem an Imām Aĥmad, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Sein Streben nach Wissen:

Er studierte in Jemen, dann im Institut „al-Ĥaram al-Makkī“ in Mekka und schließlich in „al-Djāmi’ah al-Işlāmiyyah“ in Medina. Dort schrieb er auch seine Magisterarbeit. Danach befasste er sich intensiv mit den Büchern über Şunnah, Taffşīr und Kuttub ar-Ridjāl. Er studierte diese Bücher ausführlich und verfasste darüber auch zahlreiche eigene Bücher und Studien.

Seine Lehrer:

Scheich Muqbil hatte das Vergnügen, bei zahlreichen und großen Gelehrten in den verschiedenen Instituten lernen zu dürfen. Darunter waren:

Der Gelehrte und Ĥadīth-Wissenschaftler, Scheich Muĥammad Nāşir d-Dīn al-Albānī, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Der Gelehrte ‘Abdul-‘Azīz Ben ’Abdullah Ben Bāz, möge Allah mit ihm gnädig sein. Er nahm an seinen Sitzungen über „Şaĥīĥ Muşlim“ teil.

Muĥammad Ben ’Abdullah aş-Şūmālī, möge Allah mit ihm gnädig sein. Bei ihm lernte er mehr als sieben Monate die Ĥadīth-Wissenschaft, vor allem über die Personen Bukhārī und Muşlim.

’Abdullah Ben Muĥammad Ben Ĥumaid, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Ĥammād Ben Muĥammad al-Anşārī, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Yaĥyā Ben ‘Uthmān al-Pākistānī, möge Allah mit ihm gnädig sein.

Muĥammad Taqiyyu d-Dīn al-Hilālī, möge Allah mit ihm gnädig sein.

‘Abdul-Muĥşin al-‘Abbād

Scheich Muĥammad al-Amīn asch-Schinqītī

Sein letztes Vermächtnis:

„Im Namen Allahs, des Allerbarmers des Barmherzigen. Alles Lob gebührt dem Herrn der Welten. Und Lob und Heil seien auf den edelsten Gesandten, unseren Propheten Muĥammad und auf seine Angehörigen und all seinen Gefährten. Und ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah und dass Muĥammad Sein Diener und Gesandter ist.

Um fortzufahren:

Der erhabene Allah sagt: "Jede Seele wird den Tod kosten. Und erst am Tag der Auferstehung wird euch euer Lohn in vollem Maß zukommen. Wer dann dem (Höllen)feuer entrückt und in den (Paradies)garten eingelassen wird, der hat fürwahr einen Erfolg erzielt. Und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss." Der erhabene Allah sagte auch: "Wo immer ihr auch seid, wird euch der Tod erfassen, und wäret ihr in hochgebauten Türmen."[2]

Allah, Der Erhabene, sagt: "Sag: Wenn ihr auch in euren Häusern gewesen wäret, wären diejenigen, denen der Tod vorgezeichnet war, an den Stellen erschienen, wo sie (als Gefallene) liegen sollten." Der erhabene Allah sagte auch: "Und wenn nun ihre Frist kommt, können sie (sie) weder um eine Stunde hinausschieben noch sie vorverlegen."[4]

At-Tirmidhī hat in seinem al-Djāmi‘ den Ĥadīth von Abū ‘Izzah mit einer authentischen Überlieferungskette verzeichnet, der berichtet hat, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte: „Wenn Allah einem Seiner Diener den Tod in einem anderen Land bestimmt hat, lässt Er ihn dort ein Bedürfnis haben, zu dem er kommt.“ Diesen Ĥadīth erwähne ich oft unseren Brüdern, wenn wir auf Reise sind. Es wäre nicht weit hergeholt, wenn die Feinde uns in einen Hinterhalt locken würden. Denn die Da’wah, die das Falsche bekämpft, muss stets damit rechnen, von den Leuten der Falschheit in einen Hinterhalt gelockt zu werden.

Vielleicht hat der erhabene Allah mir auch bestimmt, dass ich in meinem Bett sterben werde. Doch ich wünsche mir so sehr, dass meine Taten mit dem Märtyrertod während der Da’wah abgeschlossen werden. Gelobpreist sei Allah für das, was auch immer Er bestimmt hat. Denn zahlreiche Gelehrte haben gesagt, dass das Widerlegen der Leute der Neuerung (Ahlu l-Bidda‘) den Rang des Djihāds für die Sache Allahs hat. Andere sagten auch, dass es sogar besser ist, als der Djihād für die Sache Allahs. Doch ich bitte Allah, dass Er mir Aufrichtigkeit gibt für die Zeit, die ich noch am Leben bin.

Nach dieser Einführung möchte ich all meine Angehörigen bitten, geduldig zu sein, denn Allah ist ihr Genüge. Sie sollen wissen, dass Allah es nicht zulassen wird, dass ihr Lohn verlorengeht. Und sie sollen sich ein Beispiel nehmen an dem, was der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, Umm Şalamah gelehrt hat zu sagen: „O Allah! Ersetze mir den Ehemann mit einem besseren, als Abū Şalamah […].“

Außerdem empfehle ich meinen Bekannten, möge Allah sie im Guten bewahren und sie zu allem Guten leiten, unseren Bruder Scheich Aĥmad al-Waşābī mit Güte zu begegnen und nicht zu glauben, was über ihn gesagt wird. Weiterhin empfehle ich ihnen auch, den ehrenwerten Scheich Yaĥyā Ben ‘Alī al-Ĥadjūrī mit Güte zu begegnen und es niemals zu akzeptieren, dass er seinen Lehrstuhl verlässt. Denn er ist wahrlich ein wahrheitstreuer Berater. Dies gilt gleichermaßen auch für alle restlichen, ehrenwerten Studenten und Wächter. Denn sie sind geduldig gegenüber den zahlreichen Erschwernissen, die allein Allah kennt, nur um nach Wissen zu streben. Seid deshalb gütig zu ihnen. Der erhabene Allah hat gesagt: "Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen; wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinandergelaufen."

Die ausländischen Studenten können schnell durch unbedachte Worte verletzt werden, vor allem, da viele von ihnen aus Ländern kommen, die wohlhabend sind. Seid deshalb sanft zu ihnen, möge Allah euch im Guten bewahren.

Wehe euch, dass ihr euch streitet. Überlasst die Angelegenheiten der Ausweisung allein Aĥmad al-Waşābī, Scheich Yaĥyā und den Wächtern. Und ich rate meinem Stamm Wādi’ah, möge Allah sie mit dem Gehorsam Ihm gegenüber ehren, das Institut „Dār al-Ĥadīth“ zu schützen. Denn dies ist eine Ehre für sie. Sie haben in den Anfängen dieses Instituts ihren Beitrag dazu geleistet, diese Da’wah siegreich zu machen. Möge Allah sie dafür reichlich belohnen.  

Und ich rate meinen Brüdern von den Leuten der Şunnah, dass sie sich dem Streben nach nützlichem Wissen widmen sollen, und dass sie wahrhaftig und aufrichtig gegenüber Allah sein sollen. Und wenn sie von einer Heimsuchung getroffen werden, dann sollen sie die Entscheidungsträgern (Ahlu l-Ĥill wa l-‘Aqd) aufsuchen, wie Scheich Muĥammad Ben ‘Abdul-Wahhāb, Scheich Abū l-Ĥaşşan al-Ma`rabī, Scheich Muĥammad al-Imām, Scheich ‘Abdul-‘Azīz al-Bura‘ī, Scheich ‘Abdullah Ben ‘Uthmān, Scheich Yaĥyā al-Ĥadjūrī und Scheich ‘Abdur-Raĥmān al-‘Adanī. Ich rate ihnen außerdem auch, dass sie in ihren Angelegenheiten Rat beim ehrenwerten Scheich und Weisen Muĥammad aş-Şūmalī suchen sollen. Denn auch ich habe bei ihm stets um Rat gefragt und er hat mich auch immer wieder mit Vernunft beraten.

Ich bitte daher von all diesen genannten Personen und vom Rest der Ahlu ş-Şunnah um Vergebung, vor allem bei den Studierenden in Dammādj, da ich vielleicht einige der Mudjtahidīn unbewusst den anderen bevorzugt habe, doch geschah dies nie auf Grundlage von Neigung.

Und wisset, möge Allah euch im Guten bewahren, dass ich in den Jemen kam, ohne irgendetwas zu besitzen. Somit werden die Autos und die Wasserpumpen für die Studierenden zur Verfügung gestellt und zwar unter der Leitung von Scheich Aĥmad al-Waşābī, Scheich Yaĥyā al-Ĥadjūrī und den Wächtern, die ihre Anfragen entgegen nehmen werden, solange keine Konflikte entstehen.

Dies soll mein letztes Vermächtnis sein und ich bitte Allah, dass Er euch und uns durch das beständige Wort im diesseitigen Leben und im Jenseits festigt, und dass Er euch und uns vor der Fittnah des Lebens und des Todes bewahrt, denn Er hat zu allem die Macht.

 

Muqbil Ben Hādī al-Wādi‘ī

Zeugen: ‘Abdullah Ben Şāliĥ Ben Aĥmad al-Wādi‘ī, Şāliĥ Ben Qāyid al-Wādi‘ī, Abū Ĥātim ‘Abdullah Ben ‘Alī al-Fādilī.

Āli-‘Imrān 3:185

An-Nişā` 4:78

Āli-‘Imrān 3:154

Al-A‘rāf 7:34

Āli-‘Imrān 3:159

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